Eileiter

Der Eileiter ist ein aktiv bewegliches Organ

tube.jpgDie Funktion der Eileiter (Tuben) als Ort der Befruchtung ist in hohem Maße von der Beweglichkeit dieser Organe abhängig. Die Eizelle wird nach dem Eisprung vom Eileiter aktiv aufgenommen. Dazu legt er sich unmittelbar vor dem Eisprung mit seinem weiten Ende (dem Fimbrientrichter) über die Stelle des Eierstocks, an dem die Eizelle austreten wird. Verwachsungen des Eileiters mit seiner Umgebung (Darm, Eierstock, Gebärmutter, Bauchwand) behindern diesen aktiven Aufnahmemechanismus. Die Eizelle wird daher gar nicht befruchtet, oder die befruchtete Eizelle nicht weiter transportiert.

Tubare Sterilität

Solche Verwachsungen entstehen meist durch Unterleibsentzündungen, bei denen Bakterien aus der Scheide in den Bauchraum gelangt sind oder durch eine Endometriose. Diese Entzündungen können auch zu einem kompletten Verschluß des Eileiters führen. Ist die Tube verschlossen und mit Wasser gefüllt, bezeichnet man sie als „Saktosalpinx“ oder „Hydrosalpinx“. Ist eine Tube nach einer solchen Unterleibsentzündung noch durchgängig und auch frei beweglich, kann ihre Funktion dennoch beeinträchtigt sein. Für den Transport der Eizelle verwendet der Eileiter feine Flimmerhärchen, die auf der Schleimhaut im Inneren der Tube sitzen. Ist diese Schleimhaut durch eine Entzündung ganz oder teilweise zerstört, dann ist der problemlose Transport der Eizelle ebenfalls nicht gewährleistet und es kann dann auch zu Eileiterschwangerschaften kommen

Gibt es Symptome für verschlossene Eileiter?

Nein, typische Symptome ergeben sich durch Verwachsungen selten. Sie bereiten nur im Ausnahmefall Schmerzen und beeinträchtigen das Wohlbefinden praktisch nie. Die beste Methode, die Funktion des Eileiters zu überprüfen, ist die Bauchspiegelung. Diese und alternative Methoden werden in einem gesonderten Kapitel behandelt.

Sterilisation ist eine der häufigsten Ursachen für verschlossene Eileiter

Eine der häufigsten Ursachen für eine sogenannte tubare Sterilität ist die Sterilisation. Bei diesem Eingriff wird ein Teil des Eileiters durch Hitzeeinwirkung verschlossen als Maßnahme zur Verhütung. Dies erfolgt bei abgeschlossener Familienplanung. Aber wie das Leben so spielt, ist es manchmal eine Entscheidung, die voreilig gefällt wurde und nach einer Scheidung ist der Kinderwunsch mit einem neuen Partner dann nicht mehr so ohne weiteres erfüllbar. Eine mögliche Form der Behandlung ist die IVF, alternativ kann man eine Operation der Eileiter durchführen lassen, um die Eileiterfunktion wieder herzustellen.

Was passiert, wenn nur ein Eileiter verschlossen ist oder entfernt wurde?

Wenn nur ein Eileiter verschlossen ist, dann wird theoretisch jeder zweite Eisprung auf der Seite des gesunden Eileiters stattfinden und eine Schwangerschaft ist daher auf normalem Wege möglich. Günstiger ist die statistische Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft, wen ein Eierstock entfernt werden musste. Denn dann wird der Eisprung regelmäßig auf dem einen Ovar stattfinden und von dem intakten Eileiter aufgenommen werden. Eine Schwangerschaft ist dann theoretisch in jedem Monat möglich.

Noch Fragen?

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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.