Gelbkörperschwäche

gelbkörer
Der Gelbkörper entsteht am Eierstock aus dem Follikel nach dem Eispprung. Er heißt so, weil sein Gewebe tatsächlich gelb aussieht. Der Gelbkörper produziert das Gelbkörperhormon (Progesteron), welches die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung vorbereitet. Zu niedrige Spiegel dieses Hormons im Blut werden daher nach dem Eisprung als „Gelbkörperschwäche“ bezeichnet
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Die sogenannte Gelbkörperschwäche oder auch Lutealinsuffizienz ist eine der am häufigsten gestellten Diagnosen bei der Behandlung steriler Paare. Bei Auftreten eines Eisprungs kommt es im Anschluss zu einer ungenügenden Gelbkörperausbildung.

Symptome der Gelbkörperschwäche

Da das Gelbkörperhormon nach dem Eisprung für die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung des Embryos verantwortlich ist und auch zur Erhaltung der Schwangerschaft wichtig ist, kommt es zu einer Einnistung unter schlechten hormonellen Bedingungen und häufig zu einem frühen Abort. Die Symptome, die mit dieser Störung einhergehen, sind ein verkürzter Zyklus (die zweite Zyklushälfte nach dem Eisprung ist verkürzt) bei regelmäßigem Eisprung. Der Blutspiegel des Gelbkörperhormons in der zweiten Zyklushälfte ist erniedrigt. (Normwerte der weiblichen Hormone)

  • verkürzte zweite Zyklushälfte (< 12 Tage)
  • Schmierblutungen in der zweiten Zyklushälfte
  • Niedrige Gelbkörperhormon-Spiegel im Blut
  • Fehlgeburten

Die Gelbkörperschwäche ist Folge der gestörten Eizellreifung

Die Gelbkörperschwäche ist keine eigenständige Erkrankung. Letztlich ist sie regelmäßig die Folge einer unzureichenden Follikelreifung, denn aus dem Eibläschen entsteht nach dem Eisprung ja der Gelbkörper. Als Behandlung ist daher eine Unterstützung der Follikelreifung angezeigt. Die Gabe von Hormonen zur Unterstützung der Eibläschenentwicklung führt zu einer Verbesserung der Gelbkörperfunktion und auch die von den Östrogenen und dem Gelbkörperhormon abhängige Funktion der Gebärmutterschleimhaut wird dadurch unterstützt.

Spezielle Variante: Das LUF-Syndrom

Eine häufig genannte Ursache für die Gelbkörperschwäche ist das sogenannte LUF-Syndrom (=Luteinisierter Unrupturierter Follikel), also ein Follikel, der bei Erreichung der Reife nicht „springt „und die Eizelle nicht freigibt. Das LUF-Syndrom soll häufig in Zusammenhang mit einer ungeklärten Sterilität oder Endometriose bestehen. In großen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass es im genannten Risikoklientel in 4,9% der spontanen Zyklen auftreten kann, aber nur bei 9% dieser Frauen wiederholt es sich in einem zweiten Zyklus. Es ist also unwahrscheinlich, dass eine Frau ausschließlich aufgrund eines LUF-Syndroms nicht schwanger wird. Das LUF-Syndrom geht nicht zwangsläufig mit den Symptomen der Gelbkörperschwäche einher, sondern kann durch Zystenbildung den Zyklus sogar verlängern.

Hormonelle Störungen wie erhöhte männliche Hormone, erhöhte Prolaktinspiegel oder Schilddrüsenstörungen können den Eisprung völlig unterdrücken. Oft resultiert aber „nur“ eine Eizellreifungsstörung, die zu einer Gelbkörperschwäche führt.

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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.