Fehlgeburt
Fehlgeburten Definition
Eine Fehlgeburt (Abort) bedeutet das Absterben eines Embryos oder frühzeitige Geburt eines Kindes vor Erreichen der Überlebensfähigkeit. Wenn ein Kind ein Geburtsgewicht von > 500g erreicht, dann wird bereits von einer Frühgeburt gesprochen, da der heutige Stand der Kinderheilkunde theoretisch ein Überleben ermöglicht.
Häufigkeit der Fehlgeburten
Eine Fehlgeburt ist ein recht häufiges Ereignis, 11-15% aller Schwangerschaften enden vorzeitig. Diese Zahl gilt nur für die Schwangerschaften, die mit Ultraschall oder durch die Bestimmung des Schwangerschaftshormon festgestellt werden konnten. Mit speziellen Untersuchungen konnte man feststellen, daß ca. 70% aller Schwangerschaften schon vor dem Zeitpunkt der erwarteten Regelblutung „abgehen“ und von der Frau nicht erkannt werden, da die Regelblutung pünktlich oder nur wenige Tage später eintritt. Die Fehlgeburt kann dann nicht als solche erkannt werden.
Habituelle Aborte: Definition des Begriffs „wiederholte Fehlgeburten“
Von habituellen Aborten als behandlungsbedürftige Erkrankung spricht man definitionsgemäß nach drei erlittenen Fehlgeburten in ununterbrochener Reihenfolge (Definition der WHO=Weltgesundheitsorganisation). Allerdings steigt die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Fehlgeburt auch schon nach ein oder zwei Aborten deutlich an:
Zahl der Fehlgeburten in der Vorgeschichte | Risiko einer weiteren Fehlgeburt |
0 | 11-15% |
1 | 12-24% |
2 | 19-35% |
3 | 25-46% |
An diesen Zahlen ist zu erkennen, dass nach 2 Aborten schon eine ganz beträchtliche Steigerung des Risikos für eine weitere Fehlgeburt besteht. Wenn auch viele Frauenärzte nach wie vor erst nach drei Fehlgeburten an eine Abklärung der Problematik denken, so ist sicher auch eine ausführliche Diagnostik schon früher gerechtfertigt. Die Punkte, die in diesen Fällen der Abklärung bedürfen, sind in den einzelnen Kapiteln im Menü auf der linken Seite aufgeführt und werden dort im einzelnen besprochen.
Die Zahlen in dieser Tabelle sind geben jedoch nur eine Übersicht über das Risiko, weitere Aborte zu erleiden ohne Kenntnis der Ursachen für der Fehlgeburt. In Abhängigkeit von den zugrundeliegenden Störungen, die zu den Fehlgeburten führen, können die Zahlen selbstverständlich erheblich variieren, so kann bei bestimmten genetischen Veränderungen das Risiko nach 1-2 Fehlgeburten genauso niedrig sein, wie bei einer Frau, welche noch nie ein Kind verlor.
Abort und „missed abortion“
Man unterscheidet bei den Fehlgeburten zwischen den „verhaltenen Aborten“ (missed abortion) und den Fehlgeburten, bei denen es zu einem Fruchtabgang kommt. Die im folgenden genannten Ursachen für Fehlgeburten sind in der Lage, beide Vorgänge auszulösen. Ob es zu einer missed abortion oder zu einem Fruchtabgang kommt, hängt nur unwesentlich von dem Grund der Fehlgeburt ab, sondern eher von dem Schwangerschaftsalter, in dem es zu einem solchen Verlust kommt.
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.