AGS
Therapie des klassischen Adrenogenitalen Syndroms
Bei dem klassischen Adrenogenitalen Syndrom, bei dem der Patient erhöhte Androgenspiegel und verminderte Cortisol- und Aldosteronspiegel aufweist, wird bereits im Kindesalter, bei Mädchen bereits während der Schwangerschaft eine Therapie notwendig (Ersetzen der fehlenden Mineral- und Glucocortikiode).
Therapie des „late-onset-AGS
Bei Frauen mit Kinderwunsch und erhöhten männlichen Hormonen besteht jedoch fast immer lediglich ein sogenanntes „Late-onset-AGS“ ohne Salzverlustsyndrom. Hierbei erfolgt bei erwachsenen Frauen die Gabe eines langwirkenden Glucocorticoids zur Nacht, um den morgendlichen Anstieg des Hypophysenhormons ACTH zu bremsen und damit die Androgene besser zu senken, die Regelblutung zu normalisieren und das Auftreten einer Nebennierenvergrößerung effektiver zu verhindern.
Als Dosierung werden 0,5 mg/Tag empfohlen. Aufgrund der niedrigen Dosierung ist nicht zu erwarten, dass die bekannten Nebenwirkungen einer Cortisontherapie (Wassereinlagerungen und Störungen des Zuckerstoffwechsels) auftreten. Jedoch ist es wichtig, die körpereigene Cortisolproduktion nicht zu sehr zu unterdrücken, denn es geht bei der Therapie ja letztlich nur darum, dem Körper fehlendes oder suboptimal gebildetes Cortisol zu ersetzen.
Eine Kontrolle des morgendlichen Cortisolspiegels im Blut ist daher zur Überwachung der Therapie auf jeden Fall zu empfehlen.
Andere Symptome, die mit einem AGS einhergehen können, wie ausbleibender Eisprung, PCO-Syndrom und Haut/Haarprobleme sind im Kapitel „erhöhte männliche Hormone“ beschrieben und auch auf deren Therapie wird in diesen Kapiteln hingewiesen.
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.