Normalbefund
Normalbefunde bei der gynäkologischen Sonographie
Um krankhafte Befunde erkennen zu können muß man sich zunächst die Normalbefunde mit ihren Normvarianten vergegenwärtigen.
Normalbefund der Gebärmutter im Ultraschall
Die Gebärmutter stellt sich im Längsschnitt meist als nach vorne zur Bauchdecke abgewinkeltes (anteflektiertes), birnenförmiges Organ von ca. 7 cm Länge dar. Nach hinten und oben ist es durch den hellen (hyperdensen) Refelex des Bauchfells (Serosa) abgegrenzt, nach vorne erfolgt die Begrenzung durch die Harnblase.
Die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) wird von einem schmalen, hellen und schleifenförmigen Saum begrenzt, welcher der Basalschicht (Basalis) des Endometriums entspricht, also der Schicht, welche bei der Monatsblutung nicht abgestoßen wird und von der aus in jedem Zyklus eine neue Schleimhaut aufgebaut wird. Auf die sonographisch erkennbaren zyklusabhängigen Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut wird in einem gesonderten Kapitel eingegangen.
Die Muskelschicht der Gebärmutter ist von geringerer Echogenität (dunkler) als das Endometrium und sonographisch inhomogener. Echoleere (also schwarze) Bezirke sind meist durch Blutgefäße bedingt und ohne pathologischen Wert.
Nach dem Eisprung, also in der zweiten Zyklushälfte verschwindet die Trennung der Linien und das Endometrium wird hell (echogen) und gleichmäßig in der Farbverteilung (homogen). Üblicherweise gewinnt die Schleimhaut in der zweiten Hälfte auch an Höhe. Diese Befunde entsprechen der Vorbereitung des Endometriums auf die Einnistung, welche man auch als „sekretorische Umwandlung“ bezeichnet. Dieser Vorgang wird durch den Anstieg des Gelbkörperhormons veranlasst, welcher nach dem Eisprung eintritt.
Normalbefund der Eierstöcke im Ultraschall
Die Eierstöcke lassen sich im Ultraschall bei der nicht voroperierten Frau an den großen Beingefäßen (vena und Arteria iliaca externa) meist problemlos darstellen. Bei reger Darmperistaltik oder starkem Übergewicht kann das Auffinden der Eierstöcke zu finden erschwert sein. Bei der geschlechtsreifen Frau stellen sich die Eierstöcke meist mit gut abgrenzbarem, hypodensem, also dunklem Echomuster dar und haben eine ovale Form. Meist randständig gelegen, finden sich Follikelzysten mit einm je nach Zyklusphase unterschiedlichen Durchmesser bis 2,5 cm. Die normale Größe beträgt im Längsschnitt 3-4 cm.
Die Follikel sind meist kreisrund und weisen typischerweise keine sonographischen Binnenechos auf (sind also völlig schwarz). Die Eileiter sind durch ihren unregelmäßigen Verlauf und die eingeschränkte abgrenzbarkeit vom umgebenden Darm nur bei Flüssigkeit im Bauchraum (z. B. kurz nach dem Eisprung) oder beim Vorliegen von Saktosalpingen (verschlossenen und flüssigkeitsgefüllten Eileitern) einwandfrei zu erkennen und somit im Normalfall nicht darstellbar.
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.