Beweglichkeit der Spermien

Mikroskopische Beurteilung der Spermienbeweglichkeit

Die Untersuchung der Spermienbeweglichkeit erfolgt in der eingangs beschriebenen Zählkammer. Es werden 100 Spermien ausgezählt und dabei die Beweglichkeit beurteilt. Mindestens 50% der der Samenfäden sollten dabei beweglich sein (Normwerte). Wenn dies nicht der Fall ist, dann wird der Befund als Asthenozoospermie bezeichnet (weitere Begriffserklärungen).

Infekte und Antikörper können die Ursache sein

Diese Störungen der Beweglichkeit sind meist ohne klärbaren Hintergrund. Gelegentlich können jedoch auch Infekte die Ursachen sein, da die Zellgifte, die die Bakterien absondern und Stoffe, die von den Abwehrzellen des eigenen Körpers gebildet werden, zur einer Einschränkung der Beweglichkeit führen können. Manche Bakterien (Keime aus dem Darm) können die Spermien über bestimmte Stoffe miteinander verkleben und dadurch unbeweglich machen. Antikörper gegen Spermien können das gleiche Phänomen hervorrufen. Ob diese vorhanden sind, lässt sich mit einem sogenannten MAR-Test feststellen.

Infekte sind zu behandeln (Antibiotika, Entzündungshemmmende Substanzen), oft kommt es nach einer solchen Therapie zu einer Normalisierung der Beweglichkeit. Bei Antikörpern gegen Spermien treten Verklumpungen der Spermien miteinander auf. Diesen Verklebungen kann man zuvorkommen, indem man die Spermien von den Substanzen befreit, welche die Antikörper enthalten (Spermienaufbereitung). Dabei handelt es sich um die gleichen Methoden, wie bei der Aufbereitung der Spermien für eine Insemination. Deswegen führt man im Anschluss daran meist auch eine solche Insemination durch.

Oft bleibt die Ursache ungeklärt

Bei ungeklärter Ursache für eine verminderte Beweglichkeit können Medikamente eingesetzt werden, deren Effekt jedoch nur in wenigen Fällen belegt werden konnte. Darüber hinaus bietet sich, je nach Schweregrad der Funktionstörung eine Insemination, IVF oder ICSI an.

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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.