Luveris
Luveris enthält pro Ampulle 75IE LH (Lutropin alfa) enthält. Es muss subcutan gespritzt werden (Anleitung siehe „Selber spritzen„). Luveris kann als Kombinationspartner für die reinen FSH-Präparate GonalF und Puregon anstatt Menogon oder MenogonHP eingesetzt werden, um die Qualität der heranreifenden Eizellen zu verbessern. Vor allem bei Low Respondern wird es gerne verwendet, weil die zusätzliche LH-Gabe bei diesen Patientinnen in mehr Eizellen resultieren kann. Es ist allerdings teurer, (so dass es zumindest in Deutschland wenig verwendet wird).
Hersteller
Merck Serono
Nebenwirkungen
Lutropin alfa wird zur Stimulation der Follikelreifung zusammen mit Follitropin alfa (Gonal F) verwendet. In diesem Zusammenhang ist es schwierig, Nebenwirkungen eindeutig einer der beteiligten Substanzen zuzuordnen. Es gibt beträchtliche Erfahrungen zur Sicherheit bezüglich der Anwendung von Arzneimitteln, die aus Urin gewonnenes humanes luteinisierendes Hormon (hLH) enthalten. Man erwartet, dass das Sicherheitsprofil von Lutropin alfa dem von aus Urin gewonnenem hLH sehr ähnlich ist, mit Ausnahme von Überempfindlichkeitsreaktionen und Beeinträchtigungen an der Injektionsstelle.
In einer klinischen Studie wurden schwache bzw. mäßige Reaktionen an der Injektionsstelle (Bluterguss, Schmerzen, Rötung, Jucken oder Schwellung) bei 7,4% bzw. 0,9% der Injektionen berichtet. Es wurden keine schwerwiegenden Reaktionen an der Injektionsstelle berichtet. Bisher wurden keine systemischen allergischen Reaktionen auf die Anwendung von Lutropin alfa berichtet.
Über ein ovarielles Überstimulationssyndrom wurde bei weniger als 6% der mit Lutropin alfa behandelten Patientinnen berichtet. Es wurde kein schwerwiegendes ovarielles Überstimulationssyndrom beobachtet.
In seltenen Fällen wurden Thromboembolien, adnexale Torsion (eine Komplikation der Ovarvergrößerung), und Hämoperitoneum mit einer Behandlung mit humanen menopausalen Gonadotropinen in Verbindung gebracht. Auch wenn derartige Nebenwirkungen nicht beobachtet wurden, besteht die Möglichkeit, dass diese auch bei Lutropin alfa könnten.
Eileiterschwangerschaften können insbesondere bei Frauen mit vorhergehenden tubaren Störungen vorkommen.
Gelegentliche unerwünschte Wirkungen (1–10%):
- Beschwerden an der Applikationsstelle: Reaktionen an der Injektionsstelle.
- Allgemeine Beschwerden: Kopfschmerzen, Somnolenz.
- Gastrointestinale Beschwerden: Übelkeit, abdominale Beschwerden, Beckenschmerzen.
- Reproduktive Beschwerden: Ovarielles Überstimulationssyndrom, Ovarialzysten, Brustschmerzen.
- Die berichteten Nebenwirkungen stimmen mit denen überein, die für andere hLH enthaltende Arzneimittel beobachtet wurden, mit Ausnahme der Reaktionen an der Injektionsstelle, die bei der Behandlung mit Lutropin alfa signifikant weniger häufig auftraten.
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.