Ovitrelle
Ovitrelle enthält 285 µg CG alfa (Chorion Gonadotropin alfa). Dieses ist ähnlich dem HCG (siehe Predalon und Choragon), wird gentechnisch hergestellt und löst wie die beiden anderen Präparate den Eisprung aus, wenn ein reifer Follikel vorliegt. Von der Wirkung her entspricht es ca. 6500 IE des normalen HCG. Es kann intramuskulär oder subcutan gespritzt werden (Anleitung zum selber Spritzen).
Hersteller
Merck Serono
Nebenwirkungen
Das Arzneimittel wird verwendet, um die abschließende Follikelreifung und den Eisprung nach der Anwendung von Arzneimitteln zur Stimulation des Follikelwachstums auszulösen. In diesem Zusammenhang ist es schwierig, Nebenwirkungen einem bestimmten der verwendeten Präparate zuzuschreiben.
In vergleichenden klinischen Studien mit verschiedenen Dosierungen von Choriogonadotropin wurde festgestellt, dass folgende im Zusammenhang mit Choriogonadotropin stehenden Nebenwirkungen von der Dosis abhängig sind: ovarielles Überstimulationssyndrom, Erbrechen und Übelkeit. Ein ovarielles Überstimmungssyndrom trat etwa bei 4% der mit Choriogonadotropin behandelten Patienten auf. Ein schwerwiegendes ovarielles Überstimulationssyndrom wurde weniger als 0,5% der Patientinnen beobachtet.
In seltenen Fällen wurden Thrombosen mit einer Gonadotropin/hCG-Behandlung in Zusammenhang gebracht. Obwohl diese Nebenwirkung nicht beobachtet wurde, besteht die Möglichkeit, dass sie auch bei Choriogonadotropin auftreten könnte.
Extrauteringravidität, Torsion der Ovarien und andere Komplikationen, die bei Patientinnen nach hCG-Anwendung berichtet wurden, werden als Begleiterscheinung der assistierten Reproduktionstechniken (ART) unabhängig von der Art der verwendeten Medikamente angesehen.
Nach eingehender Beurteilung der Datenlage sind folgende Nebenwirkungen nach Verabreichung von Choriogonadotropin alfa möglich:
Seltene unerwünschte Wirkungen (< 1%):
- Lokale Reaktionen / Schmerzen an der Injektionsstelle; Kopfschmerzen, Müdigkeit; Erbrechen, Übelkeit, Unterleibsschmerzen; schwaches oder mäßiges ovarielles Überstimulationssyndrom.
- sehr selten (< 1:100): Depressionen, Reizbarkeit, Unruhe; Diarrhö; schwerwiegendes ovarielles Überstimulationssyndrom, Schmerzen in den Brüsten.
Unerwünschte Wirkungen, ohne Angabe der Häufigkeit:
- Die Anzahl der Fehlgeburten sowohl bei anovulatorischen Patientinnen als auch bei Frauen, die sich einer Technik der assistierten Konzeption unterziehen, ist höher als in der Durchschnittsbevölkerung, aber vergleichbar mit den Fehlgeburtsraten bei Frauen mit anderen Fertilitätsstörung.
- Während der Behandlung mit Choriogonadotropin alfa kann es zu einer geringfügigen Schilddrüsenstimulation kommen, deren klinische Relevanz unbekannt ist.
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.