Orgalutran zum Unterdrücken des Eisprungs

Orgalutran wird gegeben, um den Eisprung zu unterdrücken © clipdealer.com

Wirkung von Orgalutran

Orgalutran ist ein Medikament, welches zur Gruppe der GnRH-Antagonisten gehört und 0,25mg Ganirelix für die tägliche Anwendung enthält. Es wird nahezu ausschließlich bei der IVF oder ICSI zur Unterdrückung des Eisprungs gegeben. Es sollte subcutan gespritzt werden, dabei jeden Tag die Stelle wechseln.

Ab wann gibt man das Orgalutran?

Normalerweise kann das Medikament standardisiert ab dem 6. Tag der Stimulation jeden Tag einmal 0,25mg injiziert werden bis zum Auslösen des Eisprungs. Beim variablen Schema wird der Anwendungsbeginn per Ultraschallkontrolle festgelegt (wenn der Leitfollikel einen Durchmesser von ca. 14 mm hat). So setzt die Downregulation während des Antagonisten-Protokolls erst relativ spät während der Stimulation ein.

Anwendung von Orgalutran

orgalutran
Orgalutran sollte immer etwa gleichzeitig mit den Spritzen zum Stimulieren gespritzt werden, jedoch nicht damit gemischt und an eine andere Körperstelle. Wird Orgalutran nachmittags oder abends gespritzt, ist die letzte Spritze am Nachmittag oder Abend des Vortages der HCG-Dosis zu geben, ist es immer morgens, wird am Tag der Auslösung selbst morgens noch gespritzt.

Was passiert, wenn man das Orgalutran vergisst?

Der Abstand zwischen 2 Orgalutran-Injektionen sowie der letzten Orgalutran-Injektion und der hCG-Dosis zur endgültigen Ausreifung der Follikel darf 30 Stunden nicht überschreiten, sonst droht ein vorzeitiger Eisprung. Die Substanz hat also eine ziemlich kurze Wirkdauer. Man sollte das Medikament also nicht vergessen. Wenn man es ein paar Stunden später merkt: gleich spritzen und dann im normalen Rhythmus weitermachen. Es schadet sicherlich auch nicht, wenn man seine Kinderwunschklinik darüber informiert.

Hersteller

MSD

Haltbarkeit und Lagerung

3 Jahre ist das Medikament mindestens haltbar (ungeöffnet). Lagerung vorzugsweise im Kühlschrank, jedoch ist auch eine Lagerung bei Raumtemperatur möglich.

Klicken Sie auf das Bild für ein Video zur Anwendung

Nebenwirkungen

Häufige unerwünschte Wirkungen (> 10%):
Ganirelix kann an der Injektionsstelle eine lokale Hautreaktion (vorwiegend Rötung mit oder ohne Schwellung) hervorrufen. In klinischen Studien lag eine Stunde nach verabreichter Injektion die Häufigkeit des Auftretens von zumindest einer einmaligen mittelschweren oder schweren lokalen Hautreaktion pro Behandlungszyklus bei Patientinnen, die mit Ganirelix behandelt wurden, bei 12% und bei Patientinnen, die mit einem Gn RH- Agonisten behandelt wurden, bei 25%. Die lokalen Reaktionen klingen üblicherweise binnen 4 Stunden nach der Anwendung ab.

Gelegentliche unerwünschte Wirkungen (1–10%):
Kopfschmerzen und Übelkeit.

Seltene unerwünschte Wirkungen (< 1%):
Schwindel, Asthenie und Unwohlsein.

Unerwünschte Wirkungen, Einzelfälle:
Ein Fall einer Verschlechterung eines Ekzems nach der ersten Ganirelix-Dosis wurde berichtet.

Unerwünschte Wirkungen, ohne Angabe der Häufigkeit:
Andere Nebenwirkungen sind der kontrollierten ovariellen Hyperstimulation im Rahmen der ART zuzuschreiben, z.B. Bauchschmerzen, OHSS, ektope Schwangerschaft und Fehlgeburt.

Fachinformation des Herstellers

Kosten von Orgalutran

Das Medikament kostet ca. 50 Euro pro Spritze (Stand 3/19)

Noch Fragen?

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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.