Fragen zur Azoospermie

Fehlende Spermien im Ejakulat:
– Wenn ein Samenleiterverschluß vorliegt..wie kann dieser festgestellt werden?
– Wenn die Spermien im Urin wären, gäbe es dann gar kein Ejakulat? Wäre das dann komplett im Urin?
– Falls es an den Hormonen liegt, kann er mit Hormonen behandelt werden, so dass wieder welche drin sind und wie lange dauert eine solche Therapie?
– Mein Mann hatte vor 4 Wochen eine stark fieberhafte Mandelentzündung! Er hatte über mehere Tage hinweg hohes Fieber! Kann es damit zusammenhängen?

Antwort:
– Einen Samenleiterverschluss kann man leider nicht feststellen. Manchmal lassen sich im Ultraschall Hinweise darauf erkennen, das ist aber eher selten der Fall

– Es gibt eine Retrograde Ejakulation, bei der Teile oder das komplette Ejakulat „nach hinten“ ejakuliert werden, also in die Blase. Wenn aber Ejakulat untersucht werden konnte, dann würde das Volumen in solchen Fällen niedriger sein, aber Spermien ließen sich dann trotzdem nachweisen.

– Es kann hormonelle Gründe haben, das ist aber sehr selten. Eine der häufigsten: Testosteroneinnahme bei Bodybuildern. Dann gibt es noch die mangelnde Ausschüttung von Hormonenen aus der Hirnanhangsdrüse (FSH und LH), die notwendig sind, um die Spermienproduktion anzukurbeln. In beiden Fällen gibt es die Möglichkeit der Behandlung (Absetzen des Testosterons bzw. Gabe von FSH und LH). Beides ist aber extrem selten. Ein Versuch mit Clomifen könnte hilfreich sein
Aber auch davon sollte man sich nicht zuviel versprechen.

– Der Infekt könnte eine Ursache sein. Sicherlich nicht der Grund für die komplette Azoospermie. Aber wenn er ein schlechtes Spermiogramm hatte, könnte diese Infektion die Spermienqualität von schlecht auf sehr schlecht verändert haben.

Dann wäre aber ein Spermiogramm in einem größeren Abstand zum ersten Befund zu empfehlen (2 Monate z. B. eigentlich sogar 12 Wochen)

Noch Fragen?

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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.

 

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