Wasser im Eileiter: Reicht eine Punktion?
In Eileitern, die am Ende verschlossen sind sammelt sich oft Flüssigkeit an (Hydrosalpinx oder Saktosalpinx). Man geht davon aus, dass dies die Einnistung eines Embryos verhindern kann. Daher wird immer wieder diskutiert, ob man einen solchen Eileiter vor Beginn einer IVF-Behandlung nicht lieber entfernt, wie es hier schon in einem ausführlichen Artikel erörtert wurde. Auch immunologische Faktoren scheinen dabei eine große Rolle zu spielen.
Da aber die Entfernung der Eileiter nur mit Hilfe einer Bauchspiegelung möglich ist, stellt sich die Frage, ob es nicht reicht, wenn man die Flüssigkeit einfach abpunktiert. Insbesondere, wenn man im Rahmen der Follikelpunktion ohnehin gerade dabei ist.
Eine aktuelle Studie widmet sich dieser Frage. Jedoch leider nicht mit einer Kontrollgruppe, die Frauen mit entfernten Eileitern enthält, sondern es werden Punktion der Eileiterflüssigkeit einer Behandlung ohne eine solche Punktion (= Belassung der Flüssigkeit in den Eileitern) gegenübergestellt. 66 Frauen (Alter < 39 Jahre) konnten in die Studie aufgenommen werden. Nach dem Zufallsprinzip wurden sie zwei Gruppen zugeteilt (randomisiert, kontrolliert): Bei 32 Frauen wurden die Flüssigkeit aus den Eileitern punktiert, bei 34 Frauen wurde sie belassen und nur die Eizellen abpunktiert. Die der prozentuale Anteil klinischer Schwangerschaften betrug nach Eileiterpunktion 31,3% und ohne die Entfernung der Flüssigkeit 17,6%. Der Anteil an Fehlgegburten oder Eileiterschwangerschaften unterschied sich in beiden Gruppen nicht. Die Verbesserung der Schwangerschaftsraten durch die Entfernung der Flüssigkeit aus den Eileitern war signifikant, so dass sich hier eine Option für eine Minimaltherapie bei Hydrosalpingen ergibt, wenn eine Entfernung der Eileiter nicht gewünscht ist, wenngleich es dafür anderen Studien zufolge auch gute Gründe geben kann.
Hammadieh N, Coomarasamy A, Ola B, Papaioannou S, Afnan M, Sharif K
Ultrasound-guided hydrosalpinx aspiration during oocyte collection improves pregnancy outcome in IVF: a randomized controlled trial.
Hum Reprod. 2008 Mar 13 [Epub ahead of print]
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
Bei der Beschreibung fehlt die Option der mikrochirurgischen Eileiterrekonstruktion ganz – klingt so, als könnte man nur punktieren oder entfernen. Das ist schade, zumal es ja auch einige Studien gibt, die die zeigen, dass unter bestimmten Voraussetzungen mit rekonstruierten Eileitern ohne IVF sogar bessere Schwangerschaftsraten erzielt werden (Schmidt, Korell, Garcia-Rocha).
Na klar. Aber hier geht es um die Entfernung/Punktion der Eileiter vor einer IVF. Die IVF widerum wird gemacht, wenn die Eileiter irreversibel geschädigt sind. Sonst würde man die Wiederherstellung der Eileiterfunktion durchgeführt haben und diese Frage sich nicht stellen.
Mehr zur Eileiter-Rekonstruktion ausführlich im Theorie -Teil, falls Sie diesen (offensichtlich) noch nicht gelesen haben.
wie wird diese punktion durchgeführt?vaginal oder per laparaskopie?ist eine punktion auch möglich ohne bauchschnitt trotz verwachsungen durch voroperationen?
@M.Michelle: Die Punktion führt man transvaginal durch. Verwachsungen erhöhen das Risiko einer Punktion nur unwesentlich
lieben dank.eine letzte frage bitte.ist eine solche punktion denn riskant wegen der entzündungsgefahr?(hab ich mal gehört von einer gynäkologin).
@M.Michelle: Ja, Antibiotika sollte man geben
sorry habe doch noch fragen.
wenn man doch eine sactosalpinx punktieren kann,warum macht man das dann nicht,sondern macht es immer per operation?ist eine puntion riskanter als ein eingriff per laparoskopie oder bauchschnitt?welche risiken gibt es bei einer punktion und kann sich nach einer puntion der eileiter wieder neu mit wasser füllen?danke im vorraus.l.g.
@M.Michelle: Das Wasser läuft immer wieder nach, wenn man punktiert. Eine Punktion ist nur sinnvoll im Zusammenhang mit einer IVF, wie hier beschrieben. Die Laparoskopie ist risikoreicher.
lieben dank für ihre antwort.
das versteh ich aber nicht jetzt.wenn es immer wieder nachfliesst,dann ist doch die punktion sinnlos?!!! eine IVF habe ich nicht vor,aber ich habe eine sactosalpinx und weiss nicht,wie ich mich verhalten soll.kann diese denn auch bestehen bleiben oder was habe denn zu befürchten?wird sie mal grösser und platzt diese?ich habe sie jetzt ca 5 jahre unverändert (grösse ca 5cm.kinderwunsch besteht keiner mehr.bin 42 jahre.
hallo?…keiner mehr da?:-(
@M.Michelle: Nein, keiner mehr da. Ich war im Urlaub. Und die Fragen habe ich eigentlich schon vorher beantwortet: Durch eine Punktion lässt sich die Saktosalpinx nicht entfernen, sondern nur vorübergehend die Flüssigkeit entfernen, wenn eine IVF geplant ist.
oh sorry.wusste ich nicht.aber wenn die flüssigkeit eine alte entzündung war,so wie mir meine gyn erzählte,dann kann sie sich doch nicht wieder neu bilden?!wo sollte sie denn herkommen?dazu müsste ja eine neue entzündung stattfinden und mein eileiter ist ja völlig in sich zu also funktionslos.
"In Eileitern, die am Ende verschlossen sind sammelt sich oft Flüssigkeit an (Hydrosalpinx oder Saktosalpinx).
Die Flüssigkeit sammelt sich wegen des Verschlusses am Ende an, die durch eine Entzündung hervorgerufen wurde, nicht wegen einer aktuellen Entzündung
ja eben…und wenn man diese flüssigkeit jetzt punktieren würde,wo würde denn dann die neue flüssigkeit herkommen wenn doch der eileiter gar nicht mehr funktioniert????????????
Die Flüssigkeit läuft nach und wird vom Eileiter gebildet nd kann bei geschlossenen Eileitern nicht mehr ablaufen oder nur in Richtung der Gebärmutter
jetzt hab ich es verstanden.sorry.;-)lieben dank für ihre geduld!liebe grüsse michelle