Schlecht für die Spermien: Körperliche Arbeit, Hochdruck und Medikamente
Mit zunehmendem Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit auf eine intakte Schwangerschaft. Wenngleich der Fokus bei der Ursachenfindung hier vor allem auf der Fruchtbarkeit der Frauen gerichtet ist wurde nun in einer Studie des den National Institutes of Health (NIH) einige Faktoren für die altersabhängige männliche Unfruchtbarkeit gefunden.
Denn auch Männer werden offenbar mit zunehmendem Alter weniger fruchtbar – zurückzuführen auf bestimmte Umweltfaktoren und den eigenen Gesundheitszustand des Mannes. Die Forscher, die ihre Studie in Zusammenarbeit mit der Stanford University durchgeführten, fanden negative Einflüsse auf die Samenqualität von Männern durch hohe berufliche Belastung, Bluthochdruck oder generell die Einnahme mehrerer Medikamente.
„Wenn Männer später im Leben Kinder haben möchten, steigt offenbar die Bedeutung von Krankheiten, die wir bisher nur getrennt von Fruchtbarkeit untersuchten und diese Zusammenhänge müssen nun neu bewertet werden“, sagte Studienleiter Dr. Michael L. Eisenberg, Leiter der männlichen Reproduktionsmedizin und Chirurgie an der Universität von Stanford, in in einer Pressemitteilung.
Es scheint so zu sein, dass die altersbedingte gesundheitliche Entwicklung, aber auch Umwelteinflüsse, denen die Männer ausgesetzt sind, im Laufe der Zeit auf neue Probleme aufwerfen können, wie eben auch verminderte Fruchtbarkeit. In älteren Studien konnte ein Zusammenhang zwischen körperlichem Training – oder hier aktuell übermäßige körperliche Arbeit – und erhöhter Produktion von Nebennieren-Steroidhormonen umd daraus resultierendem Testosteronmangel festgestellt werden. Einer dieser adrenale Steroide ist das Cortisol, ein Stresshormon, welches auch Bluthochdruck begünstigen kann.
Auch wenn Unklar ist, wie dies direkt zusammenhängt, scheinen körperliche Arbeit und/oder hoche Arbeitsbelastung, Bluthochdruck und Einnahme mehrerer Medikamente bei unfruchtbaren Männern häufiger. Für die Studie untersuchten die Forscher die Vorgeschichte des Kinderwunschs, der Gesundheit, des Lebensstils, der Berufstätigkeit und die Spermaqualität von 456 Männern mit einem Durchschnittsalter von ca. 32 Jahren. 13 Prozent der Männer, die schwerer körperlicher Arbeit nachgingen hatten eine niedrigere Spermienzahl im Vergleich zu nur sechs Prozent der Männer, deren körperliche Arbeitsbelastung signifikant niedriger war. Beim Bluthochdruck war der Zusammenhang weniger eindeutig, aber immer noch auffällig: Einundzwanzig Prozent der Männer mit Bluthochdruck hatten eine verminderte Spermienqualität im Vergleich zu 17 Prozent der Männer ohne Bluthochdruck. Und bei der Medikamenteneinnahme ließ sich ein Trend beobachten, demzufolge die Zahl der Spermien abnahm, wenn die der Medikamente höher war.
„Die gute Nachricht ist, dass diese Faktoren möglicherweise durch die medizinische Versorgung oder Ändern berufsbezogener Verhaltensweisen positiv beeinflusst werden können“, sagte Dr. Germaine Buck Louis vom NIH.
Eisenberg M, Chen Z, Ye A, Buck Louis GM
Relationship between physical occupational exposures and health on semen quality: data from the Longitudinal Investigation of Fertility and the Environment (LIFE) Study
Fertility and Sterility. 2015
Noch Fragen?
Dann haben Sie in unserem Kinderwunschforum die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen oder Fragen an unsere Experten zu richten. Und hier finden Sie die Übersicht über die andere Foren von wunschkinder.de. Die am häufigsten gestellten Fragen haben wir nach Themen geordnet in unseren FAQ gesammelt.
Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
Ja klar wers glaubt… deshalb kriegt man auch auch medikamente verschrieben wenn man zu wenige spermin hat. lol
Diese "Medikamente" sind meist reine Vitamin- und Nahrungsergänzungspräparate Martin