Postkoitaltest unter Clomifen: Was sagt er aus?
Der sogenannte Verträglichkeitstest wurde früher oft durchgeführt, um zu überprüfen, ob die Spermien nach dem Geschlechtsverkehr durch das Sekret des Gebärmutterhalses in die Gebärmutter gelangen. Diese Untersuchung läuft auch unter dem Begriff „Postkoitaltest“. Dazu wurde festgestellt, wann der Eisprung stattfinden wird und das Paar angewiesen, kurz davor Verkehr zu haben. Am nächsten Morgen wurde ein Abstrich aus dem Gebärmutterhals entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Im Idealfall konnte man dann viele gut bewegliche Spermien erkennen, schlechtestenfalls nur wenige oder unbewegliche. Letzteres führte dann oft bei der Patientin zur Eigendiagnose „ich töte die Spermien meines Mannes ab!“
Nicht nur deswegen, sondern auch wegen der unzureichenden Aussagekraft wird dieser Test nur noch selten durchgeführt. Persönlich habe ich es oft genug erlebt, dass keine Spermien im Sekret zu finden waren, aber die Patientin dennoch schwanger wurde. Und diese Erfahrungen deckten sich mit Studien zu dem Thema.
Eventuell hilfreich bei Clomifen?
Clomifen ist eines der am häufigsten eingesetzten Medikamente zur hormonellen Stimulation der Eierstöcke. Die einfache Handhabung und die meist gute Wirkung tragen zur Beliebtheit bei. Es hat aber auch Nachteile. Vor allem der antiöstrogene Effekt auf die Gebärmutterschleimhaut und das Sekret des Gebärmutterhalses stehen im Vordergrund. Letzteres kann zähflüssiger werden und man würde vermuten, dass die Spermien dann größere Schwierigkeiten haben, in die Gebärmutterhöhle zu gelangen. Da dieser Effekt nicht bei allen Frauen auftritt, könnte in diesen Fällen der Postkoitaltest doch hilfreich sein, um den negativen Effekt zu verifizieren, dachte sich eine Gruppe niederländischer Wissenschaftler.
Postkoitaltest unter Clomifen
Bei 152 Frauen, die Clomifen wegen eines fehlenden Eisprungs bekamen, wurde ein Postkoitaltest (PCT) durchgeführt. Bei 132 dieser Frauen konnte ein zuverlässiger Postkoitaltest zum perfekten Zeitpunkt durchgeführt werden.
44 von 107 Frauen mit einem positiven (unauffälligen) PCT wurden innerhalb der ersten sechs Therapiezyklen schwanger. Das entspricht einer Schwangerschaftswahrscheinlichkeit von 41%. 28 Frauen hatten einen negativen Postkoitaltest (es wurden keine beweglichen Spermien im Abstrich nach Verkehr gefunden) und von diesen wurden 10 schwanger (36%). Es fand sich also ein Unterschied, jedoch war dieser statistisch nicht signifikant.
Die alleinige Beurteilung des Sekrets ist hilfreicher
Hatten die Frauen bei der Untersuchung ein gut spinnbares Gebärmutterhalssekret, dann trat mit einer Wahrscheinlichkeit von 46% eine Schwangerschaft ein, bei schlechter Spinnbarkeit betrug der Wert 27%. Also unabhängig davon, ob bewegliche Spermien zu sehen waren oder nicht. Auch das ist nicht signifikant, jedoch sehr viel deutlicher als der Postkoitaltest.
Aber für den Postkoitaltest gilt: Auch bei der Gabe von Clomifen ist seine Aussagekraft zu gering, um diese Untersuchung in der Routinediagnostik durchzuführen.
Nahuis MJ, Weiss NS, Van der Velde M, Oosterhuis JJ, Hompes PG, Kaaijk EM, van der Palen J, van der Veen F, Mol BW, van Wely M
Does the postcoital test predict pregnancy in WHO II anovulatory women? A prospective cohort study.
Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2016 Feb 1;199:127-131.
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
Interessanter Artikel. Ich denke man sollte keinerlei Medikamente schlucken, dies wird den Organismus schaden. Durch eine gesunde Ernährung verbessert sich auch die Fruchtbarkeit wieder. Zur Zeugung gehören Mann & Frau, beide Seiten sollten sich möglichst gesund (richtung roh-vegan) Ernähren um eine erfolgreiche Schwangerschaft und Geburt zu gewährleisten.
Alles Gute!
Was für ein Dünnsinn, werte Lisa. Den Spam-Link für Ihre Abnehmen-Seite habe ich gleich mal herausgenommen.