Mehr Fehlbildungen bei älteren Vätern
Es ist bekannt, dass das Alter der Frau einen ganz erheblichen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit des Eintritts einer Schwangerschaft hat und auch auf den Verlauf derselben. Fehlbildungen und Frühgeburten sind häufiger, ebenso genetische Veränderungen. Dass das Alter der Väter ebenfalls von Bedeutung ist, ergab eine Studie, welche vermehrt Fehlgeburten festellte, wenn der Erzeuger älter als 35 Jahre alt war.
Eine aktuelle Studie aus Human Reproduction belegt, dass auch Fehlbildungen häufiger mit zunehmendem Alter des Vaters auftreten. 71 937 in der Danish Fertility Database erfasste erstgeborene Kinder in den Jahren zwischen 1980 und 1996 wurden dazu ausgewertet. Insgesamt fand sich keine Korrellation zwischen Fehlbildungen und väterlichem Alter. Jedoch traten Fehbildungen der Extremitäten und multiple Fehlbildungen sowie das Downsyndrom häufiger auf, wenn die Väter älter als 40 Jahre waren.
Multiple Fehlbildungen traten beispielsweise 73% häufiger auf Väter > 50 im Vergleich mit Männern zwischen 25 und 30 Jahren.
Insgesamt ist also die Fehlbildungsrate nicht erhöht, jedoch für bestimmte Auffälligkeiten ergibt sich eine erhöhte Wahrscheinlichkeit. Es scheint sich dabei um alterspezifische Fehlbildungen zu handeln, möglicherweise verursacht durch umweltbedingte Mutationen an den Stammzellen der Spermienbildung.
Jin Liang Zhu, Kreesten M. Madsen, Mogens Vestergaard, Anne V. Olesen, Olga Basso, and Jørn Olsen
Paternal age and congenital malformations
Hum. Reprod. 2005 20: 3173-3177
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
naja…bin gerade mit den Spermien eines 50ig Jährigen schwanger…und finde solchen Aussagen ähnlich "erfrischend" wie die Annahme des Gesetzgebers, daß Frauen über 40 keine Chance mehr auf Mutterschaft durch KB hätten. Grundsätzlich streite ich die allgemeinen Forschungsergebnisse und Studien ja nicht ab…letztlich reduziert sich das Risiko aber immer auf die Konstellation des Einzelfalls – und die ist nun wirklich immer sehr unterschiedlich vom Risiko her zu bewerten.
Wie man weiß gibt es an Stammzellen der Spermiogenese nun wirklich nicht nur altersspezifisch degenerative Faktoren….wäre mal eine interessante Untersuchung: Oldimänner mit relativ gesundem Lifestyle contra jugendliche Männer mit "Fastfood-Lifestyle" – rechnete man dabei den altersbedingten, degenerativen Effekt raus, so wäre ich mir recht sicher, daß die beiden Gruppen nicht wesentlich unterschiedlich wären….schätze sogar, daß die jungen "Fastfoodies" schlechter abschneiden würden.
Verstehe ich das richtig: Fehlbildungen an sich sind nicht häufiger, sondern die Art der Fehlbildungen verschiebt sich zu mehr Extremitätenfehlbildungen und Kombinationen an Fehlbildungen?
Wüßte auch gerne, wie groß die Gruppe der über 50 Jährigen war….
Nella
so ist es.
zur Gruppengröße: Dazu müsste ich den Artikel noch mal raussuchen und mich durch die Zahlen wühlen, da möchte ich jetzt lieber nichts versprechen
Uuups. Das ist aber nett!
Ich frag mich halt nur, ob es genügend Männer in der "reifen" Gruppe gibt, um eine klare Aussage treffen zu können.
Aber danke!
schon klar 🙂