Single Embryo Transfer: Welche Faktoren sind wichtig?

Wenn man bei einer künstlichen Befruchtung ohnehin nur einen Embryo (Single Embryo Transfer) zur Vermeidung von Mehrlingsschwangerschaften in die Gebärmutter einsetzen möchte, dann ist es nur konsequent, auch die Dosierung der Hormone zur Stimulation der Eierstöcke niedrig zu halten.

Eine niederländische Gruppe von Wissenschaftlern untersuchte verschiedene Faktoren und ihren Einfluss auf den Erfolg einer IVF mit diesen Voraussetzungen (wenig Hormone und Transfer eines Embryos). Zwei Universitäten behandelten dafür insgesamt 152 Frauen mit einem Antagonisten-Protokoll. Die Stimulation wurde mit 150 Einheiten FSH beginnend am 5. Zyklustag durchgeführt.

in 28% der Behandlungen kam es zu einer intakten Schwangerschaft (42 von 152). bei der statistischen Analyse der möglichen Einflussfaktoren fand sich bei diesen Variablen ein negativer Einfluss auf den Ausgang der Therapie:

  1. hohes Körpergewicht
  2. Höhere Hormondosis
  3. hohe Zahl an gewonnenen Eizellen

Gute Chancen auf eine Schwangerschaft bestand, wenn ein Embryo mit Top-Qualität für den Transfer zur Verfügung stand. Basierend auf diesen Daten lässt sich ein Rechenmodell erstellen, welches für die Planung und Durchführung einer IVF mit Single Embryo Transfer als Richtlinie dienen kann, um optimale Behandlungsstrategien zu entwickeln. Insgesamt sind die guten Ergebnisse geeignet, die Rückgabe nur eines Embryos zur Vermeidung von Mehrlingsschwangerschaften häufiger durchzuführen.

Der Hinweis sei gestattet, dass es hier Einschränkungen des Embryonenschutzgesetzes gibt, welche die Durchführung in Deutschland erschwert. Diese Problematik wurde in einem anderern Zusammenhang hier bereits erläutert

Verberg MF, Eijkemans MJ, Macklon NS, Heijnen EM, Fauser BC, Broekmans FJ
Predictors of ongoing pregnancy after single-embryo transfer following mild ovarian stimulation for IVF
Fertil Steril. 2007 Aug 7; [Epub ahead of print]

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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
 

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Kommentar

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1 Kommentar
  1. Tralala schreibt

    Das klingt natürlich attraktiv, nur nachdem ich bei der letzten niedrig (150 I.E.) stimulierten ICSI nach PU von 6 reifen Eizellen im Endeffekt nur einen transferierbaren Embryo hatte, haben mein Arzt und ich die Dosis auf 225 I.E. erhöht, mit einer wunderbaren Ausbeute von 13 reifen Eizellen, die sich alle haben befruchten lassen. Mein subjektives Ergebnis mit höherer Dosis und höherer Eizellzahl ist also vielversprechend. Oder irre ich mich da?

    Allgemein gefragt:
    Ab welcher Dosis gehen die Erfolgsquoten wieder runter?
    Ab welcher Eizellzahl gehen die Erfolgsquoten wieder runter?

    Ich meine auch, auf einer der Theorieseiten mal gelesen zu haben, dass Frauen, die viele Eizellen produzieren,eher schwanger werden als Frauen mit wenigen Eizellen.