Menogon und IVF

Die MERiT-Studie (Menotropin vs. Recombinant in vitro Fertilisation Trial) untersuchte den Einfluss des verwendeten Medikaments auf den Erfolg einer *ivf*-Behandlung. Menogon enthält LH (=eisprungauslösendes Hormon) und FSH (=Follikelstimulierendes Hormon). Gonal enthält ausschließlich gentechnisch hergestelltes FSH.

In einem anderen Artikel dieser News wurde auf den Anlass für diese Studie bereits eingegangen:

In der sogenannten EISG (European and Isreali Study Group) wurden in verschiedenen Zentren die Ergebnisse bei IVF und ICSI in Abhängigkeit von der Stimulation mit hMG oder r-FSH untersucht. Dabei waren die Ergebnisse im wesentlichen identisch. Interessanter im Hinblick auf das Menogon war aber das Ergebnis einer Subanalyse, in der die Rate an fortschreitenden Schwangerschaften bei der IVF mit 31% gegenüber 20% bei Vorbehandlung mit hMG deutlich besser war, wohingegen sich bei der ICSI kein Unterschied zeigte.

Dieses Phänomen sollte nun in einer prospektiven und kontrollierten Studie überprüft werden. Die Patientinnen erhielten subkutan entweder Menopur® oder recFSH injiziert, zusätzlich als identische Begleittherapie einen GnRH-Agonisten, hCG und Progesteron. Die Auswertung der endokrinen Serumprofile erfolgte zentral. Die Embryonenqualität wurde nach strengen Kriterien sowohl in den beteiligten Zentren als auch zentral bewertet. Der Transfer von ein oder zwei Embryonen mit einer genau definierten Mindestqualität
erfolgte am dritten Tag nach der Eigewinnung.

Die vorliegenden Ergebnisse der MERiT-Studie bestätigen in Übereinstimmung zu früheren Studien den möglicherweise vorteilhaften Einfluss der LH-Aktivität auf die Rate fortbestehender Schwangerschaften in IVF-Zyklen (27% bei Menogon® und 22% bei rekombinatem FSH).

Nach Ansicht von Dr. Johan Smitz vom Laboratorium für Follikelbiologie und Zentrum für Reproduktionsmedizin der FreienUniversität Brüssel (Belgien) liegt der Schlüssel für die möglicherweise besseren Schwangerschaftsraten im hCG (humanes Choriongonadotropin, ebenfalls natürlicher Bestandteil
des Präparates Menogon®: „Die natürliche Fortpflanzung hängt von der koordinierten Aktivität von FSH und LH ab. Die erhöhten hCG-Spiegel am sechsten Tag der Behandlung und die resultierende konstante LH-Aktivität (LH + hCG) aus einer Therapie mit Menopur® scheinen ein wichtiger Faktor sowohl für die Qualität der Embryonen, als auch für die Schwangerschaftsraten zu sein.

Kommentar: Zum Teil wurden diese Aussagen aus einer Presseerklärung der Firma Ferring zitiert. In dieser Erklärung geht die Tatsache, dass die Verbesserung der Schwangerschaftsraten ausschließlich bei der IVF, aber nicht bei der ICSI zu beobachten ist, etwas unter, um es mal vorsichtig zu formulieren.

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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
 

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Kommentar

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4 Kommentare
  1. miez35 schreibt

    In Menogon ist HCG? Das hab ich noch nicht gewusst.
    DAs hieße ja dann, dass man schon in der 1. ZH HCG im Blut hat? Komisch.

  2. Maubär_67 schreibt

    Soll sicher hMG und nicht hCG heißen.

  3. E. Breitbach schreibt

    nein, das soll wirklich hCG heißen.

    Mehr dazu hier

    EB

  4. […] ca. 2 Jahren wurden bereits vorläufige Ergebnisse retrospektiver Studien präsentiert, welche einen Vorteil der urinären hMG-Präparate (Menogon HP) gegenüber den […]