IVF nach Operation von Endometriosezysten am Eierstock

Die Endometriose ist eine Erkrankung, die häufig mit einem unerfüllten Kinderwunsch einhergeht. Eine der am häufigsten von dieser Erkrankung betroffenen Organe sind die Eierstöcke, wo sie Zysten ausbilden können.

Bei Beschwerden und Wachstumstendenz muss man diese Endometriosezysten operativ entfernen. Speziell bei größeren Zysten stellt sich die Frage, inwieweit die Funtion der Eierstöcke durch einen solchen Eingriff beeinträchtigt werden und vor allem, wie sie den Ausgang einer IVF-Behandlung beeinflussen.

Dazu ist aktuell eine Studie erschienen. In dieser werden die Ergebnisse nach IVF-Behandlung von Patientinnen präsentiert, die ein- (34 Pat.) oder beidseitig (23 Pat.) an Endometriosezysten operiert wurden und mit den Ergebnissen von Frauen ohne Endometriose verglichen wurden, die sich der gleichen Therapie aufgrund verschlossener Eileiter unterziehen mussten (99 Pat.).

Die Zahl der Eizellen und im weiteren Verlauf auch von befruchteten Eizellen war bei den Frauen, die an beiden Eierstöcken operiert wurden niedriger, als bei denen mit einem einseitigen Befund in der Vorgeschichte oder der Kontrollgruppe.

Im weiteren Verlauf ergaben sich jedoch keine signifikanten Unterschiede. Die Befruchtungsrate, die Zahl der Embryonen, die in die Gebärmutter zurückgegeben werden konnte, die Qualität der Embryonen, die Einnistungs- und Schwangerschaftsraten waren in allen drei Gruppen identisch.

Auffällig war bei den Patienten mit einem nicht voroperierten Eierstock, dass dieser (erwartungsgemäß) im Vergleich zum operierten signifikant mehr Eizellen produzierte.

Die Autoren schlussfolgern, dass durch eine Endometriose-Operation an den Eierstöcken die Aktivität dieser Organe vermindert wird, dies sich jedoch nicht auf den Ausgang der IVF-Behandlung auswirkt.

Esinler I, Bozdag G, Aybar F, Bayar U, Yarali H.
Outcome of in vitro fertilization/intracytoplasmic sperm injection after laparoscopic cystectomy for endometriomas.
Fertil Steril. 2006 Jun;85(6):1730-5.

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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.

 

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Kommentar

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3 Kommentare
  1. Greta schreibt

    Na toll – mir wurde die Zyste entfernt, und der Resteierstock hat nicht EIN Ei mehr reifen lassen!!!! 🙁 super, deswegen hat sich IVF dann auch nicht mehr gelohnt 🙁

    Vorschlag: immer erst Zyste schrumpfen lassen mit WJ-Therapie, ggf. Zyste punktieren. DANN erst operieren, um möglichst viel Eierstock zu erhalten…

  2. E. Breitbach schreibt

    Der Vorschlag ist manchmal vielleicht wirklich die beste Lösung, vor allem, wenn ohnehin eine IVF geplant ist. Jedoch ist die Wechelsjahrestherapie oft nicht in der Lage, eine Zyste wirklich zu beeinflussen. Es guibt gute Studien dazu, dass die Vorbehandlung vor einer Operation oft wenig bringt.

    Klar muss natürlich sein: Individuell und dem aktuellen Fall entsprechend zu behandeln ist die beste Wahl, auch wenn es ein Allgemeinplatz ist

  3. […] Nimmt man die oben genannten Studien, dann könnte man eher den Verdacht haben, dass man durch eine Operation die ohnehin eingeschränkte Eizellproduktion vermindern kann und die Punktion oder Belassung einer Zyste als einzige Maßnahme zu empfehlen ist. Vor einem […]