26-30 Jahre, ICSI und zwei Embryonen

…führen zu den besten Erfolgraten bei einer künstlichen Befruchtung.

Eigentlich nicht unbedingt verwunderlich. Aber dies ist das Ergebnis einer israelischen Studie, welche die Faktoren untersuchte, die den größten Einfluss auf die Baby-Take-Home-Rate bei *ivf* und *icsi* haben. Die Fragestellung ist ähnlich wie in dem Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams, also die Antwort auf „die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest„. Diese lautet nämlich 42.

“I think the problem, to be quite honest with you, is that you’ve never actually known what the question is”

…fügte der Computer „Deep Thought“ noch hinzu. Nein, ich lasse mich nicht thematisch davontragen. Es handelt sich bei dieser Studie um eine Multivarianzanalyse. Mit anderen Worten: Man nimmt alle Variablen, von denen man glaubt, dass sie einen Einfluss auf das Ergebnis haben könnten (Hier: Baby-Take-Home-Rate (BTHR[/efn_note], rührt die Daten mit statistischen Methoden gründlich durch und schaut, was dabei herauskommt. Mit großen Fallzahlen macht das sogar Sinn. Und in dieser Studie wurden 5310 Behandlungszyklen bei 1928 Patientinnen erfasst. 1126 Schwangerschaften wurden beobachtet und 689 Kinder geboren. Das ist schon eine aussagekräftige Basis für eine solche Untersuchung

Der Transfer von zwei Embryonen verdoppelte die Schwangerschaftsraten im Vergleich zur Rückgabe von nur einem. Ein dritter Embryo konnte die Erfolgswahrscheinlichkeit nicht signifikant erhöhen, lediglich die Mehrlingsrate stieg erwartungsgemäß. Die BTHR war am besten bei Frauen zwischen 26 und 30 Jahren. Wurde eine ICSI durchgeführt, waren die Raten ebenfalls besser als bei einer „konventionellen“ IVF.

Diese Aussagen sind natürlich undifferenziert. Der dritte Embryo ist bei älteren Frauen durchaus chancenerhöhend, wie z. B. auch dem Deutschen IVF-Register zu entnehmen ist. Die Frage, ob die ICSI wirklich bessere Erfolgsraten mit sich bringt, ist nie abschließend geklärt worden. Vermutlich ist es in dieser Studie wie bei vielen anderen so, dass die ICSI-Paare jünger sind als die IVF-Paare. Und damit wären wir beim Alter und hier ergeben sich bei dieser Studie auch keine überraschenden Ergebnisse. Trotzdem fand ich die Studie allein aufgrund der schieren Zahl der gesammelten Daten interessant.

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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.

 

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Kommentar

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5 Kommentare
  1. Mutzi schreibt

    das finde ich ja komisch, ICSI-Patienten sollen jünger sein als IVF-Patienten !??! Ich denke, das ist eher anders rum. Normalerweise fängt man doch mit IVF an ……..

  2. E. Breitbach schreibt

    Normalerweise fängt man doch mit IVF an ……..

    ??
    Normalerweise macht man die Therapie, welche die geeignete ist. Also entweder ICSI oder IVF.

    Und ein "richtig schlechtes" Spermiogramm führt dazu, dass man nicht lange mit Insemination oder Hormonbehandlungen Zeit verliert, sondern gleich eine ICSI-Therapie beginnt.

  3. Ernst schreibt

    Was ist denn mit Frauen unter 25 ? Sind die Befruchtungs-und Schwangerschaftsraten noch besser als bei älteren Frauen ? Gibt es dazu Statistiken ?

  4. Rebella schreibt

    Ja: http://www.deutsches-ivf-register.de

  5. Ernst schreibt

    Vielen Dank Rebella. Wenn ich die Statistiken richtig lese, ist die SS-Wahrscheinlichkeit bei Frauen jünger als 25 Jahre also nicht höher in der ICSI-Gruppe.