IVF: Ist Sport von Nachteil?
Wer durch eine IVF schwanger werden möchte, der sollte gesund essen, Sport treiben, nicht rauchen und so weiter. Man hat es schon tausendmal gehört und vermutlich kann man es auch irgendwann nicht mehr hören.
So nachvollziehbar es ist, so gibt es doch immer wieder Studien, die diesen Empfehlungen widersprechen. Vor einigen Monaten eine Studie zum Thema Rauchen und jetzt aktuell zur sportlichen Betätigung.
In diesem Artikel wurden die Behandlungs-Ergebnisse von 2232 Frauen (Zeitraum 1994-2003) in Abhängigkeit von ihrer sportlichen Betätigung untersucht. Die Vermutung, dass die Frauen, welche regelmäßig Sport treiben, eine bessere Schwangerschaftsrate haben, bestätigte sich überraschenderweise nicht. Im Gegenteil fand sich eine niedrigere Erfolgsrate, wenn die Patientinnen regelmäßig mehr als 4 Stunden Sport wöchentlich trieben.
Einnistungsstörungen und Fehlgeburten traten im Zusammenhang mit sportlicher Betätigung doppelt so häufig auf, auch wenn während der Behandlung selbst darauf verzichtet wurde. Insgesamt kam es bei Frauen, die keinen Sport trieben zu 30% mehr Geburten als bei den Sportlerinnen.
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was ich mit dieser Studie anfangen soll, da sie allem widerspricht, was man vermutet oder zu wissen glaubt. Dass täglich mehr als eine halbe Stunde Sport einen so deutlichen und vor allem negativen Einfluss hat, lässt sich schwer nachvollziehen. Auch die Autoren selbst haben solche Zweifel: „Unsere Ergebnisse sind nicht aussagefähig genug, um Frauen von körperlicher Betätigung abzuraten“, teilt Studienleiter Dr. Mark D. Hornstein, vom Brigham and Women’s Hospital in Boston mit. Aus den Ergebnissen der Studie lassen sich gegenwärtig noch keine Schlussfolgerungen ziehen, die in die Beratung der Patienten einfließen müsste. Weitere Studien müssten folgen, um diese vorläufigen Ergebnisse zu untermauern.
Stephanie N. Morris, Stacey A. Missmer, Daniel W. Cramer, R. Douglas Powers, Patricia M. McShane, Mark D. Hornstein
Effects of Lifetime Exercise on the Outcome of In Vitro Fertilization
Obstetrics & Gynecology 2006;108:938-945
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
Korrelation bedeutet ja nicht Kausalität.
Ich mach weiter Sport, muß ja neben kinderlos nicht auch noch kurzatmig werden.
also es ist jetzt nur eine theorie:
wer sportlich ist hat seine organe wie herz und lunge voll austrainiert und sie können darauf mit volumenvermehrung oder muskelwachstum reagieren, wie die bewegungsmuskeln am restlichen körper ohnehin …aber die erste anforderung bei belastung kommt diesen lebenserhaltenden organen zu gute.
nun ist ja bekannt, dass die einnistung ein ziemlich diffizies zusammenspiel von immunologie und gefäßaktivität ist.
was wäre, wenn bei trainierten frauen die relative O2-versorgung zuerst die trainierten organe bedenkt und dann erst die GBS…die kann man nämlich nicht (oder nur sehr bedingt trainieren…bestenfalls im sinne von gerinnungsoptimierung bei störungen)…dann würde sich im uterus ja erstmal ein relativer O2-mangel entwickeln – setzt sich die verbrauchende aktivität dann auch noch durch weitere bewegung fort…gemäß dieser theorie würde es nicht besser für die nidationssituation.
wie gesagt: nur eine theorie 😉
LG Reaba
Ok, ich bin zu Spät, aber: ich hab mal gelesen, daß eine namhafte marathonläuferin, -ich glaube sogar eine deutsche – erst nach einem erfolreich absolvierten Bostonmarathon festgestellt hat, daß sie schon im 3. Monat ist….
Da wiederlegt die hypothese, man sollte der sache mal auf den Grund gehen.
und: bei der nächsten ICSI werde ich mein leben gestalten wie immer, das "schonen" war für mich grausam, ich hab nun mal bewegungsdrang- und effektiv (wenn man das so sagen kann) wars auch nicht.
ich glaube, wir machen uns alle nur verrückt mit der Eierschaukelei…
die Hilde
[…] Diese Frage ist etwas schwieriger zu beantworten, da die Studien zu diesem Thema meist ein schlechtes Design und dadurch eine geringe Aussagekraft aufweisen. Bereits vor mehr als 10 Jahren hatte ich hier über eine Studie berichtet, die den Einfluss sportlicher Aktivität auf den Ausgang einer In Vitro Fertilisation kritisch beurteilt. […]
[…] "top right", relative: true, offset: [10, 10] });, die den Einfluss sportlicher Aktivität auf den Ausgang einer In Vitro Fertilisation kritisch beurteilt, da mehr Fehlgeburten bei den körperlich aktiven Frauen gefunden wurden. Dies konnte in vier […]