Nebenwirkungen bei Immunisierung mit Partnerlymphozyten
Die aktive Immunisierung mit Partnerlymphozyten wird bei wiederholten Fehlgeburten oder Fehlversuchen im Rahmen einer IVF in ausgewählten Fällen eingesetzt, um eine (weitergehende) Schwangerschaft zu erzielen. In der neuen Ausgabe der Zeitschrift Geburtshilfe und Frauenheilkunde veröffentliche das Institut für Immunologie der Universität Kiel die Erfahrungen mit dieser Methode aus den Jahren 2000-2001.
Dazu führten die Wissenschaftler eine Fragebogenaktion durch, in der die Frauen 4 Wochen nach der Immunisierung über ihre Beschwerden befragt wurden. 83% der behandelten Patientinnen schickten den Fragebogen wieder zurück (3246 aus dem genannten Zeitraum). Die Ergebnisse weiterer 3041 Befragungen zu Behandlungen 2-3 Jahre nach der Therapie aus den Jahren 1996 bis 2002 wurden in der Studie ausgewertet.
Verglichen mit den Literaturangaben zur i. c. Applikation von Impfstoffen waren die örtlichen Nebenwirkungen nach einer Immunisierung etwas häufiger. Die Reaktion hing von der Zahl der injizierten Zellen des Partners ab. Diese Hautreaktioen bildeten sich in allen Fällen folgenlos zurück und war unabhängig von den merkmalen der Zelloberflächen (HLA) beider Partner.
Die systemischen Reaktionen (also Reaktionen am gesamten Körper) waren in ihrer Häufigkeit vergleichbar mit denen von Schutzimpfungen. Bei 0,5% der Frauen traten Exantheme auf (Hautrötungen an anderen Stellen als dem Ort der Injektion). Eine „allergische“ Reaktion oder eine echte Abstoßungsreaktion mit Herzkreislaufreaktionen, traten nicht auf, obwohl diese immer wieder als theoretische Komplikation genannt und befürchtet werden
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Nebenwirkungen einer aktiven Immunisierung mit Partnerlymphozyten denen einer subcutan verabreichten Impfung entsprechen.
Akute Nebenwirkungen der allogenen Lymphozyten-Immunisierung
C. Kling, J. Steinmann, J. Magez, E. Westphal, D. Kabelitz
Geburtsh Frauenheilk 2005; 65: 404-413
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.