Kortison gegen Fehlgeburten
Im Juni wurde hier ja schon einmal ein Artikel in die News gestellt, der sich mit natürlichen Killerzellen im Allgemeinen und bei Fehlgeburten im Besonderen beschäftigte.
Einer der dort zitierten Artikel war damals nur durch einen Vortrag bekannt und ist jetzt in der Fachzeitschrift „Fertility Sterility“ erschienen. Während sich viele Artikel, die sich mit den „Natürlichen Killerzellen“ im Blut beschäftigten der berechtigten Kritik gegenübersehen, dass sie wenig Aussagekraft über das Geschehen in der Gebärmutter haben, bestimmte die Arbeitsgruppe um Quenby diese Zellen direkt in der Gebärmutter und zwar im Zusammenhang mit wiederholten Fehlgeburten.
85 Frauen mit wiederholten Fehlgeburten (habituelle Aborte) wurde mit 18 Frauen verglichen, die sich nach mehreren problemlosen Schwangerschaften einer Sterilisation unterzogen und als Kontrolle für die Untersuchung dienten.
Bei allen Frauen wurde eine Probe der Gebärmutterschleimhaut am 21. Zyklustag entnommen, einem Zeitpunkt kurz nach der Einnistung und daher in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung. Der prozentuale Anteil uteriner natürlicher Killerzellen (CD56+, CD16−, CD3−) wurde immunhistochemisch bestimmt und ein Anteil von mehr als 5% als pathologisch angesehen.
Die Frauen mit wiederholten Fehlgeburten in ihrer Vorgeschichte hatten einen signifikant höheren Anteil an natürlichen Killerzellen in ihrer Gebärmutter al die Kontrollgruppe. Eine Behandlung mit 20mg des Kortisonpräparates Prednisolon vom 1. bis zum 21. Zyklustag konnte den Anteil deutlich senken (14% vor und 9% nach der Behandlung).
Voräufige Ergebnisse konnten auch einen positiven Verlauf so behandelter Schwangerschaften feststellen, jedoch stehen Ergebnisse kontrollierter Studien hierzu noch aus.
S. Quenby, C. Kalumbi, M. Bates, R. Farquharson, G. Vince
Prednisolone reduces preconceptual endometrial natural killer cells in women with recurrent miscarriage
Fertil Steril, 84 (4): 980-984
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
würde mich mal interessieren, welche Klinik das bei mir mal untersuchen würde? Nach 3 FG würde mich das schon interessieren und ob mir dementsprechend Cartison helfen könnte.
LG