Asissted hatching: Laser oder Mechanisch?
Das „Assisted Hatching“ soll durch Anritzen der Eizellhülle das „Schlüpfen“ des Embryos aus der Hülle erleichtern und damit die Einnistung.
Vor zwei Monaten habe ich hier eine ausführliche Übersicht von Studien zu diesem Thema zusammengefasst. In einer Studie, die demnächst in der Zeitschrift „Fertility Sterility“ veröffentlicht werden wird, wurden zwei verschiedene Methoden des Assisted Hatching miteinander verglichen: Das Hatching mit Hilfe eines Lasers mit dem mechanischen Hatching, bei dem mit Hilfe einer Kanüle die Eizellhülle angeritzt wird.
In der Studie wurde diese Therapie bei älteren 316 Frauen > 38 Jahren durchgeführt. Die Patientinnen wurden zufällig einer der beiden Behandlungsmethoden zugeteilt und das Hatching am 3. Tag nach der Punktion unmittelbar vor Übertragung der Embryonen in die Gebärmutter vorgenommen.
Bei der Methode mit dem Laser zeigte sich eine bessere Implantationsrate, es nisteten sich also mehr der zurückgegebenen Embryonen in die Gebärmutter ein. Die Zahl der Schwangerschaften war zwar auch höher, jedoch nicht statistisch signifikant. Es kam also häufiger zu Mehrlingsschwangerschaften, ein Phänomen, welches ich in einem anderen Artikel bereits so kommentierte:
Etwas überspitzt kann man zusammenfassen: Wer ohnehin leichter schwanger wird, wird es mit Assisted Hatching noch mehr (=Mehrlinge). Wer es vorher nicht wurde, wird es mit Hilfe des Assisted Hatching auch nicht werden.
Hier gilt abgewandelt für das Laser-Hatching das Selbe.
Makrakis E, Angeli I, Agapitou K, Pappas K, Dafereras A, Pantos K.
Laser versus mechanical assisted hatching: a prospective study of clinical outcomes.
Fertil Steril. 2006 Oct 19
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.