Einfrieren von unbefruchteten Eizellen mit guten Erfolgsraten
Wissenschaftler aus Los Angeles haben ein natriumarmes und mit Cholin versetztes Kulturmedium zu Einfrieren von Eizellen entwickelt und erzielen damit eine Schwangerschaftsrate von 63%. Dr. John K. Jain von der University of Southern California präsentierte diese Ergebnisse im Rahmen des Meetings der American Society of Reproductive Medicine in Montreal.
Eizellen haben keine „Natriumpumpe“ wie andere Zellen, so dass das in den traditionellen Kulturmedien enthaltene Natrium möglicherweise „toxisch“ wirken könnte. Cholin soll die Zellmembranen der Eizellen stabilisieren und damit diesen Effekt verbessern. Es handelt sich bei den eingefrorenen Zellen nicht um Embryonen oder befruchtete Eizellen sondern um unbefruchtete. Die bisherigen Erfahrungen mit solchen Zellen sind eher schlecht.
Die Arbeitsgruppe hat bisher 93 Eizellen von ansonsten gesunden Frauen mit verschlossenen Eileitern eingeforen und wieder aufgetaut. 59 dieser Eizellen überlebten diesen Prozess und 38 wurden befruchtet. 8 der 29 in die Gebärmutter zurückgegebenen Embryonen nisteten sich ein und führten zu 5 Schwangerschaften, was auf die behandelten Frauen bezogen zu den eingangs erwähnten Erfolgsraten führte. Diese entsprachen den Erfolgsraten mit frischen Embryonen.
Diese Technik könnte von Vorteil sein für Frauen, die z. B. vor eine Chemotherapie Eizellen einfrieren möchten und zwar nicht wie sonst üblich in befruchtetem Zustand sondern unabhängig von einem aktuellen männlichen Partner für die Weiterverwendung in der Zukunft, um solche Entwicklungen wie hier kürzlich berichtet, zu vermeiden.
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.