Mehr als 20% der Deutschen haben zu wenig Spermien
Nachdem kürzlich schon eine Studie auf die beeinträchtigte Fruchtbarkeit der Schweizer hinwies, wundert es nicht, dass dies die Deutschen ebenso betrifft. Auch hier wurden die Spermien bei jungen Männern im Rahmen der Musterung untersucht.
In der bislang aufwendigsten Erhebung in Deutschland konnte eine deutliche verminderung der Zeugungsfähigkeit bereits bei jungen Männern festgestellt werden, wie das Magazin «Focus» berichtet. Untersucht wurden dafür knapp 800 Männer bei der Musterung in Hamburg und Leipzig.
Demnach hatte 22 Prozent der Testpersonen weniger als 20 Millionen Spermien im Milliliter Ejakulat, eine weithin anerkannte kritische Marke für die Fruchtbarkeit. Die Wissenschaftler der deutsch-dänischen Gruppe fanden vor allem einen Einflussfaktor: «Hatte die Mutter während der Schwangerschaft geraucht, war die Spermienzahl besonders deutlich verringert», sagte Co-Autorin Andrea Salzbrunn von der Universitätsklinik in Hamburg-Eppendorf dem Magazin.
Sollten zuverlässigere und ausführlichere Quellen zu dieser Studie zugänglich werden, dann werde ich die Details gerne nachreichen.
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
Es wäre wirklich mal interessant zu erfahren welche gründe prozentual zu den beeinrächtigungen gehören aber dass wird wahrscheinlich unmöglich sein sowas herauzufinden!! Dann könnte man vielleicht sogar schlimmeres verhindern…
..ich muss ehrlich sagen, dass ich die ergebnisse erschreckend finde 🙁
und jetzt kommt eine etwas um die ecke gedachte frage:
soweit ich weiß hängt spermienproduktion nicht unerheblich mit "spemiennachfrage" zusammen (die kleinen jungs wissen ja nicht, dass mann nicht immer zeugung im sinn hat 😉 ). vor kurzen habe ich gelesen, dass störungen der libido immer häufiger bei männern diagnostiziert werden, temporär sowohl wie dauerhaft.
diese libidostörungen beeinträchtigen ja dann auch, vorausgesetzt die eingangstheorie (nachfrage bestimmt angebot)haut in etwa hin, die menge der produzierten spermien und u.u. auch deren qualität. unterstreicht also die belege der von ihnen zitierten studie in diesem artikel.
ernstzunehmende neurologen/andrologen sehen die ursache für libidoverlust in einer störung der neurotransmitter. finde ich, klingt sehr logisch.
jetzt die eigentliche frage: gibts im repromedizinischen bereich schon ansätze oder studien, die da einen zusammenhang versuchen herzustellen oder gar nachzuweisen: störung der neurotransmitter als mögliche ursache für männliche subfertilität?
und..könnte sowas eigentlich gemessen werden?
@ Reaba,
das ist mir zumindest nicht bekannt. Aber man darf nicht vergessen: das sind junge Männer, die bei der Musterung Spermien abgegeben haben. In dem Alter hat man in den seltensten Fällen dauerhafte Libidoprobleme (wobei einem die bei der Musterung spätestens eine zeitlang vergeht 😉 )
Die Frage ist eigentlich vielmehr: Wie oft wurden die Spermien untersucht? Denn dass auch ein nachgewiesen zeugungsfähiger Mann immer mal wieder mit seinem Spermiogramm unter die Norm rutschen kann ist bekannt. Ob also wirklich mehr als 20% der jungen Männer eine dauerhaft eingeschränkte Fruchtbarkeit aufweisen, wage ich zu bezeifeln