Genetische Defekte durchs Rauchen
Noch ein Grund mit dem Rauchen aufzuhören: Neben der bekannten Tatsache, dass eine Schwangerschaft weniger wahrscheinlich ist, kann es zu genetischen Schäden beim Nachwuchs kommen. es scheint wichtig zu sein, bereits vor der Zeugung das Rauchen aufzugeben und das möglichst lange vorher.
Eine chronische Exposition mit Tabakrauch führt bei Mäusen zu genetischen Veränderungen in den Spermatogonien. Die in Cancer Research (2007: 67: 5103-5106) publizierten Ergebnisse könnten bedeuten, dass Erbgutschädigungen (Germline mutations) an die nachfolgende Generation weitergegeben werden.
Obwohl im Tabakrauch zahlreiche mutagene und karzinogene Stoffe enthalten sind, konnten permanente Schäden in den Keimzellen bisher nicht nachgewiesen werden. Sie wären besonders beunruhigend, da sie nicht nur den Raucher selbst schädigen könnten, sondern auch deren Nachkommen. „Werden diese Erbgutveränderungen vererbt, verbleiben sie als nicht mehr rückgängig zu machende Abweichung im Erbgut der Kinder,“ teilt Studienleiterin Carole Yauk mit.
Die Toxikologin hat die spermatogonalen Stammzellen von Mäusen untersucht, die über 6 bis 12 Wochen der Tabakrauchmenge eines durchschnittlichen Rauchers ausgesetzt waren. Dies führte zu Veränderungen in einem besonderen Abschnitt der DNA, der als Ms6-hm bezeichnet wird. Hier befinden sich keine bekannten Gene, die Region kann aber leicht auf mutagene Wirkungen des Rauchens hin untersucht werden. Frühere Studien hatten hier mutagene Wirkung von Strahlungen und diversen Chemikalien nachgewiesen.
Nach Yauk und Kollegen erhöhte auch der Tabakrauch die Mutationsfrequenz. Mit Dauer und vermutlich auch der Stärke der Exposition nehmen die Schäden zu. Diese Erbgutveränderungen spiegeln sich nicht im Stoffwechsel der betroffenen Person wider, können jedoch ein Marker für andere genetischen Schäden sein. Dies müsste zwar noch belegt werden, doch allen Männern mit Kinderwunsch rät die Toxikologin, das Rauchen bereits vor der Zeugung aufzugeben und nicht erst, wenn das Kind bereits geboren wurde.
Noch Fragen?
Dann haben Sie in unserem Kinderwunschforum die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen oder Fragen an unsere Experten zu richten. Und hier finden Sie die Übersicht über die andere Foren von wunschkinder.de. Die am häufigsten gestellten Fragen haben wir nach Themen geordnet in unseren FAQ gesammelt.
Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
Ganz so neu ist die Erkenntnis, das Rauchen Gendefekte bei den Spermien bewirkt, aber auch nicht. Hier z.B. mal eine Meldung von 1993:
"Erbschäden durch rauchende Väter
Väter, die viel qualmen, können das Erbgut ihrer Kinder schädigen. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Studien aus den USA. Ein entsprechender Einfluß rauchender Mütter konnte nicht nachgewiesen werden.
Angeborene Defekte wie Hasenscharten, Herzfehler oder Verengungen des Harnleiters waren bei Kindern von Vätern, die mehr als 20 Zigaretten täglich konsumierten, mehr als doppelt so häufig wie normal. Das fanden Epidemiologen der Universität North Carolina bei der Untersuchung von über 15.000 Jungen und Mädchen heraus.
Auch die Häufigkeit von Leukämie, Gehirn- und Lymphknotenkrebs steigt bei Kindern rauchender Väter deutlich an, ergab die andere Studie. Sie wurde vom Nationalen Institut für Umwelt und Gesundheit von North Carolina vorgenommen.
"Ich glaube, daß ein großer Teil angeborener Defekte und Krebs auf das Konto rauchender Väter geht", so der Biochemiker Bruce Ames in Sidney. Väter, die viel qualmen, riskieren laut Ames Schäden in den Samenzellen. "Dieser Effekt kann sich in jeder weiteren Generation verbreiten."
Der Grund für die Schäden ist vermutlich die oxidierende Wirkung mancher Stoffe im Tabakrauch, die direkt die Erbsubstanz DNA angreifen. Das natürliche Reparatursystem, das diese Schäden in den Zellkernen ausbessert, werde durch das Rauchen überlastet, natürliche Anti-Oxidationsmittel wie Vitamin C aufgezehrt.
(Quelle: Nichtraucher-Info Nr. 18 – II/95, herausgegeben von der Nichtraucherinitiative Deutschland e.V. (NID) aus: Hannoversche Allgemeine vom 09.03.93"
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Ist aber wirklich schön, dass man sich nun mal durchringt, solche Erkenntnisse etwas öffentlicher zu machen.
Wobei Spaltmissbildungen, Herzefehler und ähnliche Fehlbildungen nicht unbedingt nur genetisch bedingt sind. meines Wissens erstmals gelang der direkte Nachweis der genetischen Veränderung und es bleib nicht nicht nur der (plausiblen) Vermutung, dass genetische Ursachen dahinterstecken, die durch das Rauchen hervorgerufen wurden
ich brauche etwas für mein refferat zu den thema genetische defekte , könnt ihr mir villr was vorschlaqen .?
Klar Julia.
1. Referat schreibt man mit einem F
2. Hier ein guter Tipp
[…] Die Erkenntnis, dass Nikotin und Tabakrauch nicht gut ist für einen selbst und seine Umwelt, ist nichts wirklich Neues. Es gibt zahlreiche Studien zum Einfluss auf die Spermienqualität und auch Hinweise auf eine mutagene Wirkung konnte zumindest bei Mäusen bereits vor langer Zeit nachgewiesen werden. Deren Erbgut wird von der Exposition mit Tabakrauch verändert. […]