Antioxidantien verbessern IVF-Ergebnisse

Kürzlich hatte ich schon auf die Ernährungsempfehlungen hingewiesen, mit denen Galileo (Pro 7) die Spermienqualität verbessern will. Den Hinweis, dass die Beobachtung von 7 Paaren natürlich keine statistische Aussage zulässt. konnte ich mir in diesem Zusammenhang nicht verkneifen.

Basis dieser „Diät“ sind im Wesentlichen antioxidative Substanzen (auch als „Radikalenfänger“ bezeichnet, was bei mir jedoch Assoziationen an die 70er Jahre auslöst). Einfacher sind solche „Behandlungen“ mit entsprechenden Nahrungsergänzungen möglich, so z. B. Profertil, welches seit kurzem als Orthomol fertil auch in Deutschland im Handel ist.

Während es bei diesen Empfehlungen um die Verbesserung der Spermien bis hin zum Erreichen einer Schwangerschaft auf normalem Wege geht, untersuchte eine aktuelle Studie die Wirkung solcher Substanzen im Hinblick auf den Erfolg bei einer IVF– oder ICSI-Behandlung. verwendet wurde dabei „Menevit“, ein antioxidativ wirkendes Präparat, zusammengestellt aus sieben nicht näher bezeichneten Einzelsubstanzen. Der Einfluss dieser Stoffe wurde kontrolliert mit einem Plazebo bei 60 Paaren getestet, bei denen eine schwere Einschränkung der männlichen Fruchtbarkeit die Ursache der Kinderlosigkeit war. 30 Männer nahmen drei Monate vor der Reagenzglasbefruchtung das Präparat ein und weitere 30 erhielten ein Plazebo, wobei weder die behandelnden Ärzte noch die Patienten wussten, wer nun das Menevit erhielt. Diese Informationen hatte nur die Studienleitung, welche die Ergebnisse am Ende auswertete.

Es wurde Befruchtung und Teilung der Embryonen bei IVF und ICSI, die Qualität der Embryonen, die Schwangerschaftsraten und die Nebenwirkungen verglichen. Die Paare, bei denen die Männer das „Verum“ erhielten, betrug die Rate fortlaufender Schwangerschaften (normaler Verlauf bis 13. Schwangerschaftswoche) 38,5% pro Transfer, gegenüber 16% in der Kontrollgruppe. Unterschiede in der Befruchtung oder der Embryonenqualität fanden sich jedoch nicht. Nebenwirkungen traten bei 8% der Probanden auf und waren von leichter Natur.

Die Autoren vermuten aufgrund dieser Ergebnisse einen positiven Einfluss antioxidativer Stoffe auf den Ausgang einer Kinderwunschbehandlung bei eingeschränkter männlicher Fruchtbarkeit, sehen jedoch zur endgültigen Klärung der Effekte die Notwendigkeit für weitere Studien mit größeren Fallzahlen.
Tremellen K, Miari G, Froiland D, Thompson J
A randomised control trial examining the effect of an antioxidant (Menevit) on pregnancy outcome during IVF-ICSI treatment
Aust N Z J Obstet Gynaecol. 2007 Jun;47(3):216-21

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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
 

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Kommentar

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3 Kommentare
  1. Tante35 schreibt

    Das ist doch ein ermutigendes Ergebnis. Wie bekommt man(n)Othomol fertil? Braucht man ein Rezept? Und was kostet es?
    Fragt und grüßt
    die Tante

  2. E. Breitbach schreibt
  3. hedi schreibt

    Hi,
    habe mal nachgeschaut. Das Orthomol Fertil 90 Stk. kostet ab 81,25-126,95 meisst ohne Porto.
    Das Profertil bekommt man nur in Österreich 180 Stk. 109€ + Porto. Wenn gleich 2×180 stk. gekauft werden, entfallen die Portokosten und ist immer noch billiger.
    Zollfrei !!!
    Gruß