Wann beginnt das Leben?

Dieser Frage widmet sich ja auch das Embryonenschutzgesetz. Es vertritt bekanntermassen die Auffassung, dass menschliches Leben mit der Verschmelzung der Vorkerne bei der befruchteten Eizelle beginnt. Diese Auffassung ist nicht zuletzt durch das christliche Weltbild geprägt. Was sagen andere Religionen dazu?

Sitzen drei Geistliche zusammen: Ein katholischer Pater, ein evangelischer Pfarrer und ein Rabbi.
Sie führen einen Disput über die Abtreibung (ok, könnte jetzt auch Reproduktionsmedizin sein, wie auch immer, weiter geht´s). Im Laufe des Gesprächs kommen sie überein, dass wohl die zentrale Frage dabei ist, wann überhaupt das menschliche Leben beginnt.

Sagt der Pater: „Nun, liebe Brüder im Herrn, ich bin der Ansicht, daß das menschliche Leben bereits beginnt, wenn sich Vater und Mutter in Liebe zusammentun.“

„Na ja“, antwortet der evangelische Pfarrer. „Ich würde es so nennen: Das menschliche Leben beginnt, wenn die Samen- und Eizelle miteinander verschmelzen.“

„Quatsch“, meint der Rabbi. „Menschliches Leben beginnt, wenn der Hund tot ist und die Kinder aus dem Haus…“

Dann hätten wir das auch geklärt.

Noch Fragen?

Dann haben Sie in unserem Kinderwunschforum die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen oder Fragen an unsere Experten zu richten. Und hier finden Sie die Übersicht über die andere Foren von wunschkinder.de. Die am häufigsten gestellten Fragen haben wir nach Themen geordnet in unseren FAQ gesammelt.

Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.

 

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Kommentar

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8 Kommentare
  1. Enya schreibt

    Hallo,

    wenn die Art des Rabbis für den Humor der Juden spricht, muß ich sagen, möchte ich noch heute konvertieren.

    Ich weiß, eigentlich darf man nicht so über Leben, jeglicher Art sprechen. Aber nach so viel eigenem Elend, liebe ich diese Aussage, des Rabbis, sehr.

    Gruß, Enya.

  2. Reaba schreibt

    *g*…den find ich gut!

    Auch mal was Informatives zu dem Thema (eher seriös)…interessant wirds ab Seite 6/ Abschnitt II….da wird das Thema wirklich von allen Seiten beleuchtet.

    http://www.europaeische-akademie-aw.de/pages/publikationen/graue_reihe/38.pdf

  3. Rebella schreibt

    "Den Biologen muss ja schon die Form erstaunen, in der die Frage nach dem Lebensbeginn oft gestellt und beantwortet wird: Wann beginnt das Leben? Das Leben begann nämlich auf dieser Erde vor mehr als 3 Milliarden Jahren und hat sich seither in ununterbrochenem Strom fortgesetzt. Sie mögen dies in unserem Zusammenhang für eine unpassende Perspektive halten, denn es gehe ja um den Beginn des individuellen Menschenlebens. Ganz richtig, aber erstens wird das meist nicht so gefragt und zweitens führt dies leicht zu einer Überfokussierung auf den Akt der Gametenverschmelzung zur Zygote. Denn zweifellos sind Ei- und Samenzelle ebenfalls bereits lebendig, ebenfalls mit einem menschlichem Genom ausgestattet und ebenfalls genetisch jeweils ganz und gar individuell. Dies macht uns bewußt, dass es auf keines dieser Attribute allein entscheidend ankommt, sondern auf die Entwicklung, die Epigenese eines neuen Menschen, die allerdings erst mit der Zygotenbildung ermöglicht, aber keineswegs durch sie abschließend determiniert wird. Denn der neue Mensch ist nicht fertig in der Zygote, wie es ein fast schon vorwissenschaftlich präformatorisches Denken manchmal hinstellt; er kann aus ihr werden und zwar nur unter bestimmten Bedingungen, für die die Verbindung zum Mutterorganismus für Säugetiere nicht etwa nur so etwas wie die eines Untermieters in einer Biowohnung, sondern für eine normale Entwicklung absolut konstitutiv ist." [Hubert Markl, Präsident des Max Planck Institutes, in: "Freiheit, Verantwortung, Menschenwürde: Warum Lebenswissenschaften mehr sind als Biologie", 22.7.2001, http://www.zeit.de/reden/wissenschaft/200126markl_max_planck%5D

  4. Rebella schreibt

    Islam: "Der Fötus gilt als schützenswert vom Beginn seiner Beseelung an, das sei für die meisten Rechtsgelehrten vom 40. Tag an.", "Zwar müsse auch die Würde so genannter überzähliger Embryonen respektiert werden. Doch können Beloucif zufolge überzählige Embryonen dennoch für die Forschung akzeptiert werden, da sie ansonsten der Zerstörung anheim fallen würden."

    "Im Judentum, so Prof. Dr. Avraham Steinberg, Jerusalem, beginne das Leben des Fötus erst mit der Nidation, sodass zwischen Präembryo und Embryo unterschieden werden müsse. Menschliche Würde käme allerdings auch dem Präembryo zu. Sogar der Samen sei schützenswert, weshalb Samenspenden und Masturbation verboten seien. Die Präimplantationsdiagnostik (PID) sei zulässig, da sie lediglich eine Vernichtung defekter Präembryonen bedeute. Auch embryonale Stammzellforschung sei erlaubt." – "Diese Techniken sind nur deshalb erlaubt, weil die Vorteile die Nachteile überwiegen. Schließlich könnten durch die Stammzellforschung möglicherweise Menschenleben gerettet werden. Und die Gefahr, ein Kind mit schweren Missbildungen zur Welt zur Welt zu bringen, habe mehr Gewicht als die noch relativ geringen Rechte des Präembryos."

    Buddhismus: "In Anbetracht der Tatsache, dass der Mensch wiedergeboren werden könne, sei das Töten von Menschen in jedem Zustand seines Lebens, geboren oder ungeboren, moralisch verwerflich."

    "Im Hinduismus sei nach den ayurvedischen Texten der Fötus Mensch von der Empfängnis an, da er ab diesem Zeitpunkt Seele und Körper habe, einschließlich des Karmas, das seine Individualität begründe, erläuterte Prof. Katherine K. Young, Montreal. Der Fötus sei durch das ethische Prinzip des ahimsa, der Gewaltfreiheit, geschützt, und durch die Pflicht, den Fötus zu schützen, sei auch das Verbot des Schwangerschaftsabbruchs begründet."

    [Klinkhammer, Gisela, in: "Der Umgang mit vorgeburtlichem Leben: Regeln und Ausnahmen"
    Deutsches Ärzteblatt 100, Ausgabe 47 vom 21.11.2003, Seite A-3078, http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=39474 ]

  5. Rebella schreibt

    Tschuldigung, ich kann´s wieder nur ernsthaft sehen. Trotzdem gefällt mir der obige Witz….

  6. E. Breitbach schreibt

    🙂
    das hätte ich jetzt auch nicht anders erwartet, Rebella. Danke für die ernsthaften Ergänzungen. Schön, wenn jemand meine Blödeleien zum Anlass nimmt, Sinnvolles zu diesem Blog beizutragen. Danke auch an Reaba für den Link

  7. Rebella schreibt

    "Fortpflanzung ist praktisch dasselbe, als würde man den Gärtner und den Butler töten, aber zum Ausgleich ein Kind mit der Haushälterin zeugen."

    Nicht kapiert? Dann bitte mal hier lesen (sehr interessanter Artikel): http://hpd.de/node/6686