IVF: Die Probleme der Männer

Im Kinderwunsch-Forumwird über ein „zufällig“ mitgehörtes Männergespräch zum Thema *ivf* berichtet, dass ich auch denen nicht vorenthalten möchte, die dort seltener lesen.

Dialog zwischen dem Freund (F) einer IVF-Patientin (ich nenne sie hier mal Hannelore, so heißt ja sonst niemand :-[/efn_note]und seinem alten Schulfreund (S), den er schon lange nicht mehr gesehen hatte:

F(reund): Ja, wir müssen leider auf künstliche Befruchtung ausweichen. Hannelore hatte ne große OP und da wurde leider festgestellt (…) und deshalb tja… So ist es.

S(chulfreund): Hmh.

F: Das ist ne große Sache. Muss man sich ja erst schlau machen, ist auch mit Risiken verbunden. Waren wir erst in der einen Praxis (…) sind dann in einer anderen gelandet.

S: Hmh.

F: Das ist ja so ein komplexes Thema. Bin total froh, dass Hannelore da den Überblick hat und dass es dieses Forum gibt, da saugen wir wirklich gute Informationen raus.

S: Hmh.

F: Da haben wir dann auch erfahren, was da für eine Belastung auf uns, speziell auf Hannelore zukommt

(Achtung nun kommt eine Variante grins)

S: Aha.

F: Das belastet schon die Psyche und vor allem musste Hannelore dann für zwei Monate in die Wechseljahre versetzt werden, bekam nen komplizierten Behandlungsplan.

S: Hmh.

F: Nun in den Wechseljahren hat sich das schon auch auf ihr Wesen ausgewirkt, da muss man sich nichts vormachen. Das hab ich schon gemerkt.

S: Hmh.

F: Tja und nun spritzt sie sich täglich morgens um 6 Uhr 2 Spritzen mit hochdosierten Hormonen und die Gefahr der Überstimulation nimmt sie ja in Kauf (…)

S: Hmh.

F: Tja und nächste Woche kommt es dann hoffentlich zur Ei-Punktion. Da muss sie dann sogar extra ne Vollnarkose bekommen und auch immer dieses Gegurke für sie in die Praxis.

S: Hmh.

F: Ja und an dem Tag muss ich dann ja auch meinen Part dazu beitragen.

S (hochinteressiert): Ja echt? Musste dann dort na, was soll das wohl sein? ? Oh Mann, kriegste das hin? Hoffentlich haben die nen Pirellikalender oder nen Filmchen oder so. Mensch, darum beneide ich dich echt nicht. Hoffentlich ist das nicht in sonem sterilen Raum, dass du wenigstens in Stimmung kommst [Edit: Klar, dafür wird gesorgt] !! Nee nee, da möchte ich nicht tauschen. Hast mein volles Mitgefühl.

F: Ja, ja, das ist ja nun der kleinste Part des Projektes, das klappt schon.

S: Du, da drück ich dir die Daumen, das ist sicher nicht leicht. Ruf mal hinterher an, obs geklappt hat!

Das war O-Ton, nix dazu gedichtet …. . Und der Typ ist total sympathisch, verdammt gebildet, jetzt kein son Saufkumpel oder so. Ich bin in mein Zimmer und hab mich weggelacht.

DAS ist also die Sichtweise mancher Männer. Wechseljahre, Spritzen, Aufwand, Gefahren, Hormone, Vollnarkosen, Psyche: Hmh, bzw. Aha und einen von der Palme wedeln: Blankes Entsetzen.

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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.

 

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Kommentar

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5 Kommentare
  1. Mithörerin dieses Gesprächs, die nicht annelore heisst schreibt

    Warum ICH mich jetzt totlache weiss ja keiner, deshalb sag ich es: Hannelore ist der Name der Mutter von F(reund) !!!! I break together… Danke, so fand ich es einfach nochmal witzig!

  2. Nella schreibt

    "Das ist ja so ein komplexes Thema. Bin total froh, dass Hannelore da den Überblick hat…." das entspricht in vielen wichtigen Lebensfragen wohl der Realität!
    Nella

    PS: Danke für den Pirelli-Kalender. Aber das "Filmchen"?

  3. E. Breitbach schreibt

    @Mithörerin: da wollte ich nun wirklich auf Nummer sicher gehen und dann so etwas 🙂

    @Nella: Naja, ich wollte ja nun nicht auf einschlägige Seiten verlinken, sondern habe eigentlich auf irgendeinen Heimatfilm verlinken wollen. Wenn nach "Heimatfilm" googelt, dann findet man jedoch entweder DVD-Shops/Versteigerungen oder tatsächlich Pornofilme.

    Außerdem steht in dem Artikel neben der Neigung zu Heimatfilmen in der Nachkriegszeit auch etwas über den ersten Filmskandal ("Die Sünderin"):

    1951 erschüttert der erste Kinoskandal die junge Bundesrepublik. Der Kölner Erzbischof Josef Frings lässt ein Mahnwort gegen den Film "Die Sünderin" mit Hildegard Knef verlesen: "Ich erwarte, dass unsere katholischen Männer und Frauen […] in berechtigter Empörung und in christlicher Einmütigkeit die Lichtspieltheater meidet, die unter Missbrauch des Namens der Kunst eine Aufführung bringen, die auf eine Zersetzung der sittlichen Begriffe unseres christlichen Volkes herauskommt."

    vielleicht wäre dieser Link aber auch besser gewesen 😉

  4. Nella schreibt

    *rotwerd*

  5. mimmi schreibt

    GENAU SO! Als wir einer (ich nenn sie jetzt mal so) Verwandten von unseren ICSI´s erzählten interessierte sie an der Geschichte NUR und AUSSCHLIESSLICH wie es der arme Mann schafft unter so strapaziösen Bedingungen "Samen zu liefern".