Nur Frußt: SZ-Verwirrung
Nicht nur der Zustand des Forums führt bei mir in der letzten Zeit gelegentlich zu Verwirrungen. Sondern eine Spezialität der deutschen Sprache: das gute alte Ess-Zett, oder auch kurz „ß“.
Seitdem man „dass“ mit SZ schreibt und die Rechtschreibreform in den letzten Jahren in Wellen vor und zurück schwappte, scheint sich eine extreme Unsicherheit breitgemacht zu haben, die vor niemandem Halt zu machen scheint.
Kurz nach der ersten Rechtschreibreformwelle wurde das „ß“ zum Teil von den Tastaturen genommen und konsequent mit „ss“ ersetzt. Damals konnt man damit ja auch nichts falsch machen, da zu diesem Zeitpunkt ja jeder schrieb, wie er/sie wollte. Und irgendwie war ja auch alles richtig.
Aber irgendwann wurde es dann ernst und man konnte nicht mehr schreiben wie man wollte und es kam noch schlimmer: das „ß“ kam mit Macht zurück. Nein, nicht Fuss, sondern Fuß musste es heißen. Aber nicht mehr Nuß, sondern Nuss. Wer soll sich das denn merken? EIgentlich einfach: langer Vokal davor: „ß“. Kurzer Vokal: „ss“.
So einfach, so verwirrend. Denn nun sind sämtliche „S“-Laute nach einem Vokal ein tückisches Hindernis. Zumindest, wenn es eine Schärfe hat, die automatisch Unsicherheit auslößt. Am beß lößt man das Problem, indem man jeden etwas schärferen Zischlaut mit einem „ß“ außschreibt. Dass ließt sich dann meißt so: Frußt, Taßtatur, Blastozyßte. Alles schon gelesen, als das Forum noch lief. Und ehrlich: Ich kann es niemandem verübeln.
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
Ich finde auch: rettet das ß *lol*. Ich kenne eigentlich nur einen Fall, wo man das rein fürs Verständnis braucht, nämlich um Maße und Masse unterscheiden zu können. Aber der Buchstabe ist doch so schöööön und was wäre die Rechtschreibung ohne Verwirrung? Einfach nur langweilig *lol*.
Mein Mann wird sich freuen über diesen Artikel, er schimpft immer über diesen Rechtschreibkrempel und meint, Sprache und Schrift sei eine Kultur, die es zu verteidigen gilt und behält seinen Lieblingsbuchstaben ß immer schön im Auge-sebstredend nur da wo er hingehört 😉
Jaaaaa! Endlich hat eß einer erkannt, daß eß so nicht weitergeht 🙂
Hertßlichen Dank für dießhe Info von bekennendem Rechtßschreibfan
Greta
Übrigenß: waß iß mittem Forum?
Noch waß:
da oben steht immer "Greta says"…
Falsch:
Greta ßayß!
Daß ßzischt so schööön!
Ich kann ja nachvollziehen, dass Nichtmuttersprachler mit der Quantitätenregel Probleme haben, da sie die Vokalquantitäten selten verinnerlichen, wie es ein Muttersprachler eigentlich sollte, aber dass Deutsche damit ein Problem haben, ist mir schon ein Rätsel. Aber Orthographie scheint ja für so manchen Deutschen im Internet ein absolut unnötiges Gebilde der deutschen Sprache, oder zumindest dessen was diejenigen dafür halten, zu sein.
*fremdwörterduden rauskram;-)
@pedechen: und dann sagst du mir, was du gefunden hast 🙂
Zu Pinky fällt mir ein: Rätzel wird auch gerne genommen 😉
Pinky schreibt …aber dass Deutsche damit ein Problem haben, ist mir schon ein Rätsel.
Als ich vor über zwanzig Jahren die Realschule verließ,gab es das ß noch an jeder Ecke.Da ich im Handwerk und Verkauf tätig war ,sogar geputzt habe ,kam ich immer recht gut auch ohne neue Rechtschreibregeln im Leben klar.Schreiben musste ich wenig,eher Kopfrechnen.Ich kann verstehen ,wer viel schreibt und liest ,das sich einem der Magen umdreht ,wenn man fehlerhaftes liest.Mir wird auch übel ,wenn ich Leute sehe ,die bei 3×1,85 den Taschenrechner zücken.Und da haben sich die Regeln nicht in den letzten 100 Jahren geändert.
Mein Lieblings Spruch lautet,man wird alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu.
@pinky: mir deucht, dir sind die kommataregeln ein gar unnötiges gebilde;-)…
gruß, annette- die das *ß* glücklicherweiße noch auf ihren tastaturen hat und sich dazu bekennt, die groß-und kleinschreibung im internet zur gänze zur mißachten.
Das widerum nervt mehr als eine zusammengebrochene Datenbank: Die Dauerkleinschreiber. Das darf eigentlich nur reaba, der habe ich das mal erlaubt 😀
Sach ma 🙂 schreibt man OrthograPHie eigentlich noch mit PH? Oder mit f wie Frisör oder Grafik? Oder schrieb sich Grafik jetzt mit ph oder ck ?
Was mich besonders freut, ist, dass (!) jemand auf den Unterschied zwischen den Geschlechtern bei der Nutzung der Vokal-Längen und ihrer Folgen achtet. Der (!) Muttersprachler (!) kann in meinen Augen eh nur schlecht sprechen, geschweige denn schreiben.
Ganz anders die (!) MuttersprachlerIN (!). Diese wiederum beherzigt gerne die neuen Regelungen der Rechtschreibung, oder verstehe ich den Einwurf von Pinky falsch 😉
Grüßchen von der Gleichstellungsfront *g*
Greta
@müllerchen: "mir deucht, dir sind die kommataregeln ein gar unnötiges gebilde;)…"
Ohje ertappt. Dir deucht absolut richtig und das ist oberpeinlich, da ich Deutsch als Fremdsprache studiere. Aber mit den Kommas stehe ich wirklich auf Kriegsfuß, was meine Profs immer ganz "herrlich" finden. Allerdings kann ich außer einer unglücklichen Satzstellung keine Kommafehler entdecken, was aber auch mit dem Kriegsfuß zu tun haben kann. Kläre mich mal bitte auf. 🙂
Ich fand den Beitrag deshalb so gut, da ich im Wochenende genau dieses Problem mit meinem spanischen Schwager erörtern musste. Das war am Beispiel der Wortes "Schluss", welches er aber eher wie ein "Schluhß" ausspricht. Und natürlich prompt falsch geantwortet hat. Das hat mir gezeigt, dass diese Regel für einige Bevüölkerungsgruppen schon problematisch sein kann. Aber Deutsche sollte eigentlich keine großen Probleme damit haben
@gumpy: "bei 3×1,85 den Taschenrechner zücken" Äh, wo war nochmal mein Rechnerli 😉 Aber mal im Ernst, Rechnen präsentiert man seltenst im Internet. Schreiben ist nun mal das, was jeden im Internet präsentiert und da sollte man sich darüber im Klaren sein, dass das auch ein Beurteilungskriterium sein kann.
Das Internet ist weltweit erreichbar und über Grenzen hinweg lesbar und manch Ausländer nutzt es unter anderem auch für das Fremdsprachenüben und -verbessern. Ich weiß, dass diese Überlegungen aus meinem ganz persönlichen Blickpunkt heraus entstehen. Aber dennoch finde ich es erstaunlich, wie manch Individuum sich schriftlich präsentiert, möglicherweise ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass das alles ist, was man in dem Moment von dem Menschen zu sehen bekommt.
Zum Schluss noch das Fremdwörterbuch: Quantität = Länge oder Anzahl, Vokal = Selbstlaut (a,e,i,o,u), Muttersprachler = ein Sprecher einer Muttersprache, der Nichtmuttersprachler demnach der der eine Sprache spricht, die nicht seine Muttersprache ist.
Hoffe es hilft jetzt ein wenig und ich habe mich nicht zu sehr blamiert. 😉
Bei uns kam es jetzt schon so weit, dass unser 8-jähriger Oma beim Falschschreiben ertappte. Denn die schreibt "Kuß" weiterhin mit ß und das ist ja nun falsch!
Mal gut, dass ich so viel in meinem Word-Programm schreibe. Das zeigt mir wenigstens fast immer, wie´s denn nun richtig ist …
Ne, Kuß mit ß ist nur falsch, wenn man sich auf behördlichen Grund befindet. Woanders gelten nämlich gar keine Rechtschreibregeln ;-). Also, jeder darf weiterhin so schreiben wie er will. Bei mir ist ürbigens je nach Kontext die neue oder die alte Rechtschreibung in meinem Textverarbeitungsprogramm aktiv, den ich weigere mich standhaft, im privaten die neue zu verwenden, die ich im beruflichen verwenden muss :-).
Sorry, da waren wohl 2 Vertipserl drin, und das bei diesem Thema ;-)!
Atonne, ich mag ja rebellische Menschen! 🙂 Ja, immer schön verweigern! Nur einem Kind in der Schule sollte man auch nicht so viel Verwirrung zumuten. Schließlich soll es dort richtig schreiben lernen …. Und da müssen wir uns leider unterordnen.
S, SZ oder nur Z – das ist hier die Frage.
Da liest eine gelegentlich hier hereinschauende (okay…wird grad immer mehr) Userin mal spaßeshalber im Wiki. Und was liest sie da?
Häufige Fragen – Verhalten nach Transfer. Kann ja nicht schaden, soll ja demnächst mal losgehen!
Echt lustig, was da so steht.
Zuerst: "Sport mit angezogener Handbremse", dann gleich als nächstes "Keinen Sport."
Okay, werd ich mir dann aussuchen, ich geh dann einfach mit dem Hund.
Oder: nicht soviel in die Sympotme reinlegen.
Ich?? Auf keinen FAll.
Aber echt gut finde ich (und hier Originalton, bzw. Originalschrift:)
"Viel frische Lust, aber keine Anstrengung"
Aha – frische Lus(!)t, aber auch nicht zu viel, nicht anstrengen.
Widersprüche ohne Ende.
Aber frische Lust – das kann doch für jeden Tag ein gutes Motto sein 🙂
LG
Princi
Mal gut, dass das Wiki von den Usern geschrieben wird. Und übrigens auch selbst korrigiert werden kann 😀
Aber in der Tat: Frische Lust kann nie schädlich sein.
Korrigieren? Wie käme ich dazu?
Frische Lust – das find ich einen super Tipp!! 🙂
Es hat sich aber jemand dieses Schreibfehlers angenommen.
Raus mit der Sprache – wer war dieser Schuft??
Ich, im Ernst. Ihr könnt es ja gerne wieder ändern. 😉
😀
Lustig finde ich es nur, wenn Leute, die von der Rechtschreibung so viel verstehen wie ich von Atomphysik, dann Suchmaschinen bemühen und sich wundern, warum sie nichts finden… :-/
Mein Leben lang werde ich mich an die verzweifelte Braut in einem Hochzeitsforum erinnern, die "Einwegkammeras" bestellen wollte und ums Verrecken keine fand. Und in ihrer Signatur stand natürlich der übliche, dümmlich-arrogante Spruch "Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten". Ich jedenfalls habe ihr nicht erklärt, wie man "Kamera" tatsächlich schreibt…
ähm, ich schreibe konsequent alte Ortographie 😉
bei mir heißt es noch "Phantasie", woran man sehen kann, daß ich älter bin als die Steinkohle 😉
Da ich aber auch Texte für meinen schwerbehinderten Jüngsten schreibe, der nur neue kann, hab ich mir mehrere Eselsbrücken zugelegt:
In Maßen, nicht in Massen… zB 😉
was ganz unmöglich ist, ist das Wort (so geschrieben) GROSS. Das müßte (da es ja kein großes ß gibt, so aussehen: GROSZ, denn es wird mit Ess-Zett geschrieben…)
als Kind habe ich Fraktur lesen gelernt, mit einer etwas abweichenden Rechtschreibung, bissl altertümlich mit "Thür und Thor" und so. Da stand tatsächlich auch, der König hatte ein Szepter… na also, ging also schon mal…
ansonsten rede ich mich immer einfach damit raus, daß ich Legastheniker bin. Und über Behinderungen darf man nicht meckern, also!
Was sollen die Ausländer noch sagen…?