Mutter will Eizellen der Tochter austragen
Niemand möchte seine Kinder überleben. Für alle Eltern ist dies die schrecklichste Vorstellung überhaupt. Aber es ist unvermeidlich, dass manche Eltern dieses Schicksal erleiden müssen. Die Möglichkeit, Eizellen einzufrieren (Social Freezing), besteht erst seit einigen Jahren und ist ein schwieriges Erbe für die hinterbliebenen Eltern.
Die letzte Chance, Großmutter zu werden
Eine 59 jährige Frau aus Großbritannien sieht nach dem Tod ihrer Tochter nun ihre letzte Chance, Großmutter zu werden, indem sie sich die Eizellen ihrer Tochter einsetzen lässt, die noch eingefroren zur Verfügung stehen. Aus naheliegenden Gründen müsste die Befruchtung durch einen Spender erfolgen, denn der Mann der 59-jährigen kann schließlich kein Kind mit seiner eigenen Tochter zeugen, auch wenn dies posthum im Reagenzglas erfolgt.
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Die Mutter gibt an, dass es der letzte Wunsch der Tochter gewesen sei, sie die Eizellen austragen zu lassen. Aber auch 4 Jahre nach dem Tod der Tochter hat sie noch keine Klinik gefunden, welche die Behandlung bei ihre durchführen wollte. Dem Wunsch, die Eizellen nach New York bringen zu lassen, um dort die Behandlung durchführen zu können, wurde von der zuständigen Behörde (Human Fertility and Embryology Authority HFEA) nicht entsprochen. Nicht übrigens aus grundsätzlicher Ablehnung des Ansinnens als solchem, sondern weil keine schriftliche und somit juristisch nachvollziehbare Einverständniserklärung der Tochter vorliegt.
Mutter zieht nun vor Gericht
Die Eltern der Verstorbenen möchten diesen Wunsch nun juristisch durchsetzen. Man kann es finden, wie man möchte und natürlich machen auch insbesondere die konservativen Politiker Gebrauch von der Möglichkeit, diese Befindlichkeit Gehör in der Öffentlichkeit zu verschaffen: „Ich kann nicht verstehen, warum irgend jemand so etwas tun möchte. Ich hätte große Bedenken, wenn die HFEA oder die Gerichte dies erlauben würden. It’s potentially rather disturbing, zitiert der Mirror den Konservativen David Davies.
Es wäre der erste Fall weltweit, in dem eine Mutter als Leihmutter für ihre verstorbene Tochter ein Kind austrägt.
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
hoffentlich hält sie sich fit in der zeit, bis sie es schafft, die eizellen zu transferieren… kann ja schnell mal 10 jahre dauern, wie wir im vorherigen artikel erfahren durften.
dann wäre sie fast 70. junge junge, ganz schöner stress, so ein baby, da muss man fit sein!
denn niemand hat die garantie, dass es ein liebes, pflegeleichtes kind wird 🙂 vielleicht ist es ein dauerschreiendes speibaby… dann viel freude *grins*
se ist wieder so, wie im vorangehenden bericht:
hätten die behörden SOFORT zugestimmt, wäre sie mit 55 vielleicht schwanger geworden. das kann auch ohne SF mal passieren, selten, aber öfter als man glaubt. und da ist man dann auch noch einigermaßen fit, so knie und rücken und so…
aber durch das EWIGE herauszögern ärztlicher- und behördenseits wird die frau immer älter, das unterfangen immer fragwürdiger.
nicht, dass sie es dann NICHT mehr macht, wenn sie es darf… nein, sie ist nur unvorteilhaft älter dabei geworden!
Also mal abgesehen vom "Wunsch" der Tochter und dem unbändigen Verlangen der zukünftigen Oma, aber denkt auch mal einer an das arme Kind?
Das Kind wird ohne Vater und ohne Mutter bei den Großeltern aufwachsen. Irgendwann, wenn es alt genug ist, dann wird es erfahren, dass seine Oma es ausgetragen hat, dass seine Mutter längst tot war, bevor es überhaupt gezeugt wurde, dass es nicht einmal einen Vater gab, der darum gekämpft hat, dass bereits befruchtete Eizellen noch ausgetragen werden, dass er zu seinem Wunschkind kommt, der es wollte, sondern dass ein Samenspender die fixe Idee der "Großeltern" umsetzen geholfen hat.
Also ganz ehrlich, das arme Kind!
Ich halte das auch dem Kind gegenüber für absolut unverantwortlich.
Hier geht es um eine völlig falsche Trauerarbeit der Oma und nicht um die Tochter oder das Kindeswohl.
Ich hoffe sehr, dass hier mal jemand seinen Verstand einschaltet…
es gibt, auch wenn sie gelöscht wurden, unzählige beispiele von großmüttern, die für ihre lebenden töchter kinder austragen.
bei dieser konstellation ist die tochter da – aber eine GARANTIE, dass die eizell-mutter des kindes IMMER da ist, gibt es, egal, bei welcher empfängnis- und austragensmethode, nie.
leider läuft wie erwähnt in diesem falle das alter aus dem ruder. aber das schrieb ich ja schon ausführlich.
Es schon heftig, wie stark der Kinderwunsch in sehr vielen ist: Die Tochter wollte das, obwohl sie es nicht mehr erleben wird. Das erinnert mich daran, dass das erste, was Gott zu den frisch geschaffenen Menschen sagte, folgendes war: "Seid fruchtbar und mehrert euch" (1.Mo 1.28). Es kommt mir so vor, als hätten wir diesen Auftrag so drin, dass die verzweifelten Versuche, das umzusetzen, sogar bis in’s Skurile gehen – wie hier.
Die Mutter nimmt sich selbst viel zu wichtig und denkt obendrein mehr an sich als an ihr verstorbenes bzw. zukünftiges Kind! Mein Gott, und was könnte man mit all dem Geld, das so eine Aktion bei einer so alten Frau kosten würde, alles Gutes tun – zum Beispiel anderen Kindern, die schon auf der Welt sind und die es nicht so gut haben, finanziell unter die Arme greifen. Und rein technisch betrachtet, wenn es am Ende nur darum geht, der verstorbenen Tochter posthum einen Kinderwunsch zu erfüllen – warum lässt die Frau das Kind nicht von einer "gewöhnlichen" Leihmutter in einem Land austragen, wo so etwas ganz legal ist?