Gender balancing: Hauptsache gesund!

Vor knapp zwei Wochen hatte ich anlässlich einer Diskussion zum Thema „Gender balancing“ eine Abstimmung ins Leben gerufen.

Bis jetzt haben knapp 170 Personen eine Stimme abgegeben, sicherlich ein wenig behindert durch die Tatsache, dass man sich nur für eine Option entscheiden konnte. Mehrfachauswahlen sind technisch nicht möglich.

Auf die Frage „Würden Sie das Geschlecht Ihres Kindes selbst bestimmen wollen?

  • entschied sich die überwiegende Mehrheit (46%) nicht unerwartet für die Option:

    Nein, Hauptsache gesund.

  • Am zweithäufigsten wurde mit
    Ja, wenn es dem Ausschluss von Erbkrankheiten, die Geschlechtsgebunden vererbt werden, diente geantwortet (18%)
  • 11% der Besucher lehnen die Geschlechtswahl bei ungeborenenen Kindern als „unethisch“ ab.
  • Mit 8% gefolgt von Ich muss ohnehin eine IVF durchführen lassen. Dann würde ich diese Option nutzen gewählt

Sehr spannend finde ich persönlich, dass eine Ablehung aus Angst vor medizinischen Risiken nicht für einen einzigen Besucher die wichtigste Antwort-Option war. Sicherlich ist dies auch darauf zurückzuführen, dass die Besucher dieser Seiten eine größere Affinität zu den Methoden der Reproduktionsmedizin haben, die hier ja auch eine Rolle spielen. Wobei es sicherlich auf einer Kinderwunsch-Seite nicht verwunderlich ist, dass die Antwort, die das eigentliche „Gender balancing“ beinhaltet, weniger von Bedeutung war.

Die restlichen Antwort-Optionen wurden nur von 2-5% der Besucher gewählt und werden hier noch einmal in der entsprechenden Rangfolge aufgeführt:

  • Ich würde deswegen auch ohne medizinische Indikation eine IVF durchführen lassen: 2%
  • Ja, mit der Spermiensortierung würde ich es versuchen, eine IVF würde ich deswegen nicht durchführen lassen: 3%
  • Nur wenn es simpel wäre: Eine rote Pille für Mädchen und eine blaue Pille für einen Jungen z. B.: 4%
  • Nur, wenn ich bereits ein Kind hätte und ein weiteres des anderen Geschlechts wollte: 4%
  • Nein, weil dem Kind dann unzumutbare Erwartungen an seine Rolle als Mädchen/Junge auferlegt1: 5%

Die Kommentare bei der ursprünglichen Umfrage sind jetzt geschlossen, Bewertungen und Meinungen zum Ergebnis möchte ich Sie bitten hier unten hineinzuschreiben.

Noch Fragen?

Dann haben Sie in unserem Kinderwunschforum die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen oder Fragen an unsere Experten zu richten. Und hier finden Sie die Übersicht über die andere Foren von wunschkinder.de. Die am häufigsten gestellten Fragen haben wir nach Themen geordnet in unseren FAQ gesammelt.

Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.

 

Das könnte Sie auch interessieren
Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

5 Kommentare
  1. Rebella schreibt

    Hm, immerhin 21% würden die Geschlechtswahl auch ohne medizinische Indikation durchführen lassen (wenn auch teilweise nur unter sehr einfachen Bedingungen, wie rosa und hellblaue Pille). …

  2. Dr. Edgar Dahl schreibt

    Das Ergebnis dieser Umfrage deckt sich sehr gut mit den Ergebnissen ähnlicher Umfragen aus Deutschland und den Vereinigten Staaten. Nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung kann sich vorstellen, von der vorgeburtlichen Geschlechtswahl Gebrauch zu machen. Lediglich unter den Kinderwunschpaaren, die ohnehin eine IVF machen lassen müssen, ist der Anteil höher. In "unserer" Umfrage 8 Prozent, in den USA sogar bis zu 50 Prozent. Ich nehme an, dass viele Kinderwunschpaare die Option, sich das Geschlecht der zu transferierenden Embryonen aussuchen zu können, als "kleine Enschädigung" für die Kosten und Mühen einer IVF-Behandlung betrachten. Warum auch nicht?

  3. Martin schreibt

    Ich finde es einfach unverschämt das so etwas in deutschland verboten ist. Es ist einfach nicht die Aufgabe einer Regierung ihre Bürger zu bevormunden. Das wir aehnliche zustaende wie in China bekommen ist auch nicht zu erwarten da die meisten Eltern die selektieren würden sich sowieso ein Mädchen wünschen und in Deutschland ca. 5% mehr Jungen geboren würden. Warscheinlich würde es also zu einem ausgeglichenerem verhaeltnis fuehren.
    Ausserdem sollte man Kinder zwar nicht wegen ihres Geschlechts lieben aber wenn die selektion dazu fuehrt das das Kind mehr geliebt wird ist das doch eine gute sache.
    Und bei der Spermiensortierung handelt es sich auch eindeutig nicht um Menschen die selektiert werden da es Spermien und nicht Embryonen sind.
    Hätte jemand vielleicht interesse eine E-Petition gegen das Verbot zu starten ? ( e-petitionen.bundestag.de )

  4. Suse schreibt

    ja, das ist die Frage – wird es dann denn wirklich mehr geliebt?
    möchte ich nur mal in den Raum stellen….

    Ich kenne Fälle, da mißhandelten Adoptiv-Eltern ihre A-Kinder. man sollte doch vermuten, daß auch die "mehr" geliebt würden, da man so viel investiert hatte, um sie zu kriegen…

    Menschen sind nicht immer logisch, im Gegenteil…

  5. Dr. Edgar Dahl schreibt

    @ Martin

    Ich bin dabei!