Expertenstimmen zum Fall des schwangeren Mannes

Auf Welt-Online finden sich Stellungnahmen zur Schwangerschaft eines Transexuellen Mannes, über die ich vorgestern bereits berichtete:

Doktor Garramoni, der selbst mehr als hundert Geschlechtsoperationen durchgeführt hat, sieht täglich, wie sehr seine Patienten mit Vorurteilen zu kämpfen haben: „Die meisten Leute denken Transsexuelle sind seelisch labil, und emotional verwirrt. In meiner Praxis sehen meine Mitarbeiter und ich jeden Tag, dass das nicht stimmt.“ Kritikern seines Verhaltens hält der künftige Vater Thomas Beatie entgegen, „dass Kinderkriegen weder ein ausschließlich weiblicher noch ein lediglich männlicher Wunsch ist, sondern ein Verlangen das alle Menschen haben.“

Um das Kind solle man sich in psychischer Hinsicht ebefalls keine zu großen Sorgen machen, sagt die Psychologin Katherine Rachlin, die mit Transsexuellen und ihren Familien arbeitet:

Viele Familien, die zu mir kommen, befürchten Hohn und Gespött für ihre Kinder. Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder mit einem transsexuellen Elternteil keine höhere Anfälligkeit haben für psychologische Probleme im Erwachsenenalter.“ Rachlin ist optimistisch für das Baby von Thomas Beatie: „ Die Eltern mussten einiges durchmachen um schwanger zu werden. So gesehen, ist das Baby ein Wunschkind und das ist eine gute Voraussetzung für ein glückliches Aufwachsen.

Andere Experten machen sich Gedanken darüber, dass die Eizellen längere Zeit hohen Testosteron-Spiegeln ausgesetzt gewesen sei. Die Folgen seien gegenwärtig nicht absehbar.

In dem Artikel wird auch erwähnt, welche Art der künstlichen Befruchtung notwendig war, um die Schwangerschaft zu erzeugen: Es handelte sich um eine Spermienspende.

Hier können Sie den gesamten Artikel lesen und auch bereits eine lebhafte DFiskussion zu diesem Thema.

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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
 

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Kommentar

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11 Kommentare
  1. Ich schreibt

    Ich habe den Artikel und die Kommentare gelesen.Nun ist es klarer.
    Es ist ärgerlich dass Transsexualität ständig durcheinander gebracht wird mit Hermaphroditism (da gibt es beim Geburt beide Geschlechtsorgane und je nach dem dann wie die Hormone sind…) und Homosexualität.
    Es ist ein bisschen schwer für die meisten Menschen richtig zu verstehen.
    Das mit dem Gehirn von Mann/Frau im falschen Körper ist auch eine Frage. Sind denn die Gehirne anders, nach Geschlecht? Und die Hormonen sind bei Transsexuelle falsch wie der Körper nehme ich an?
    Das mit den Fingern und den Testosteron ist auch Unsinn. Bei viele stimmt es gar nicht.
    Ich bin auch neugierig zu verstehen wie das mit den Hormonen im Mutterleib und ob sie was beeinflußen. Es könnte vieles erklären,inklusive Fruchtbarkeit.
    Auch die Frage mit den Eizellen müßte man erklären. Haben wir sie alle von der Geburt und was könnte sie beeinflußen?
    Ist diese Behandlung mit Testosteron nun schädlich, oder nicht?
    Wegen dem Kind: hoffentlich wird sein größtes Problem innerhalb der Familie sein, um zu verstehen warum Papa eigentlich Mama ist und Frau, aber sie ist trotzdem Papa weil Mann usw., aber warum Mann usw.. Echt kompliziert für ein Kind.
    Was draussen passieren wird? Da sind Menschen noch verwirrter, also kann es sein sie werden nicht wissen was zu sagen und basta.

    Eine Menge Fragen für Sie Doc, zu beantworten/erklären.

  2. E. Breitbach schreibt

    Nein, das sind keine Fragen, die klären werde. Warum sollte ich? Und woher sollte ich die Antworten wissen?

  3. Ich schreibt

    Ich meinte nur die medizinische Fragen (Eizellen, Gehirn, Testosteron), weil ich dachte sie gehören zu ihrem Bereich. Aber es muß nicht sein.
    Entschuldigung.

  4. smilingAJ schreibt

    Danke Doc, für den Ergänzenden Link!

    Hier meine Meinung dazu:

    Ich finde es weniger "verkerht" oder "tragisch" dass sich diese Familie für diesen Weg entschieden hat… hey… ich denke wir hier wissen, was es bedeutet einen Kinderwunsch zu haben.
    Man braucht sich nur ansehen, was viele Frauen (und die Familien dahinter) auf sich nehmen um am Ende ihr Wunschkind in den Armen halten zu können.

    Dieses Ehepaar hat sich halt für diesen Weg entschieden.

    Schlagt mich oder verurteilt mich, aber ich finde es Mutig, sich als "gefühlter Mann" dazu zu entscheiden, ein Kind auszutragen – hey… immerhin hat er (oder ex-sie) immer noch die körperlichen Möglichkeiten dazu!

    Was ich verurteile und/oder traurig finde ist die Tatsache, dass man sowas in den Meiden breit treten muss und zwar mit Name, Bild und Co. Könnte man das nicht anonym machen?

    Ich meine… es ist doch deren Sache, was und wie sie Kinder bekommen. Es ist deren Sache, wie sie damit umgehen und es später ihrem Kind erklären, dass Vater eigentlich Mutter ist oder ob sie es dem Kind jemals sagen werden.

    Diese Möglichkeit haben sie jetzt definitiv nicht mehr, weil sich die Leute später dran erinnern werden – frei nach dem Motto: "hey, habt ihr gehört wie das Kind heißt?! … ist das nicht das Kind von dem Transi?".

    DAS find ich traurig, das das Kind entweder viel zu früh von den Eltern davon in Kenntnis gesetzt werden muss, wie es auf die Welt gekommen ist um vorzubeugen, dass es die Wahrheit auf eine andere Weise erfährt, oder aber, dass es zufällig drüber stolpert.

    Wer dafür verantwortlich ist, dass der werdende Vater namentlich genannt wird weiß ich nicht – und ich glaub ich will es gar nicht wissen, weil diese Person, die auf diese hirnrissige Idee gekommen ist hat meiner Meinung nach nicht wirklich nachgedacht!

    So viel dazu von mir!

    Liebe Grüße

    Anja

  5. E. Breitbach schreibt

    @ Anja: Meine Vermutung geht dahin, dass der werdende Vater selbst nicht an sich halten konnte und es publik machte. Evtl. allerdings auch gezwungen durch eine nennenswerte Vermehrung seines Bauchumfangs 😉

  6. smilingAJ schreibt

    das kann schon sein…

    ich kann mir durchaus vorstellen, dass er sich freut usw.

    ABER… nachgedacht wurde trotzdem nicht 😉 und ich wünsche der Familie nicht, dass meine Prognose eintrifft…

    und was den wachsenden Bauchumfang betrifft…
    hat nicht irgendeine spitze Zunge im ursprünglichen News-Beitrag von ihnen geschrieben, das könnte auch einfach nur ein angefressener Bauch sein? ;-P
    Man könnte ja der richtigen Frau nen *ss* Bauch anziehen *crasy* und der "Mann" ist halt einfach nur "Mit-schwanger". DIESES Phänomen kennen wir doch alle *rofl*
    Mein Mann hat nämlich in meiner *ss* auch ziemlich um den Bauch rum zugelegt 😉

    Lg

    Anja

  7. Rebella schreibt

    Ich habe gerade wegen dieses Falles mit meiner transsexuellen Bekannten mails ausgetauscht und sie schreibt:

    "In Deutschlnd wäre dies unmöglich.
    Weil das hier geltende Transsexuellengesetz darauf besteht, dass Menschen wie dieser Mann dauerhaft fortpflanzungsunfähig gemacht
    werden müssen, bevor sie ihren Personenstand ändern und Heiraten
    dürfen.

    Das Gesetz schreibt in unserem Falle also eine unglaubliche
    Meschenrechtsverletzung vor, indem sie einem Menschen das Recht
    auf Fortpflanzung verwehrt und operativ entfernt."

  8. Rebella schreibt

    Weiterhin hat meine Bekannte eine Frage an euch. Sie hat von ihrer frühesten Jugend an daran gelitten, dass sie nie wird ein Kind austragen können. Sie leidet immer noch sehr darunter. Sie hat es mal geschafft, mittels bestimmter Techniken die Muttermilch zum Fließen zu bringen. Jetzt hatte sie mal die Gelegenheit, ein Baby auf den Arm zu nehmen und da ist ihr 4 Tage später von selbst die Milch eingeschossen. Sie möchte gern wissen, ob sowas häufiger passiert, wenn man einen unerfüllten Kinderwunsch hat.

    Ich habe das hier nie gelesen und auch selbst nicht so erlebt. Aber vielleicht gibt es ja andere?

  9. Ich schreibt

    Rebella, mal eine Farge an dich:
    Manchmal fühle ich mich böse und schuldig wenn ich eure Meinungen lese, eben andere Kulturen. Ihr könnt so alles verstehen und annehmen, alle ist klar und gut für euch. Gibt es für euch etwas nicht gut, nicht verständlich oder akzeptierbar.
    Ja, ich erinnere mich jetzt: KB über 40.

    Wegen deiner Bekannte:
    War sie Mann und ist jetzt Frau oder wie?
    Was du erzählst kenne ich bei Hündinen. Verzeih mir, nicht böse gemeint.
    Hündinen die nicht befruchtet wurden, haben manchmal falsche SS.
    Sie haben Symptome als wären sie SS und bekommen Milch. Oft entzünden sie sich dann die Milchdrüsen.
    Der Doc kann dir aber mehr dazu sagen.
    Vorsicht aber, deine Bekannte soll nicht mit Hormonen spielen, wegen Entzündungen und Brustkrebs.Wenn sie Partnerin hat, kann diese vielleicht ein Baby machen.Oder hat ein Partner?

  10. Rebella schreibt

    "Ich" – meine Bekannte kennt sich mit diesen Dingen schon wunderbar aus. Die ist top fit und könnte echt Seminare dazu veranstalten. Sie wollte nur eine Bestätigung (oder auch Nichtbestätigung) haben, ob das bei anderen Frauen auch so ist mit der Milch.

    Nun, sie ist in einem männlichen Körper geboren. Ich verstehe nicht, warum das für mich nicht akzeptierbar ist. Die Probleme, die du damit hast, liegen an deiner christlichen Erziehung.

    Und mit der Sache: "über 40" hattest du mich doch überzeugt, dass es in euerm Fall nicht anders ging. Ist also für mich auch kein Problem zu akzeptieren.

  11. Ich schreibt

    Rebella, ich sprach im allgemeinen. Es geht nicht (nur) um dich und nicht nur um dieses Fall.
    Und ich denke nicht dass es nur die Religion ist, sondern um viel mehr.