Embryonenadoption: Snowflakes

In den Kinderwunschkliniken weltweit finden sich zahlreiche eingefrorene Embryonen, die von den Erzeugern („Eltern“) nicht mehr verwendet werden. Zum Beispiel, weil überschüssige Embryonen eingefroren wurden, jedoch eine Schwangerschaft eintrat und damit der Kinderwunsch erfüllt ist.

In Deutschland ist die Kryokoservierung von Embryonen nicht erlaubt, hierzulande dürfen nur befruchtete Eizellen einen Tag nach der Eizellentnahme eingefroren werden.

Embryonenadoption: Alternative zur Eizellspende

In einigen Ländern ist es möglich, solche Embryonen zu „adoptieren“. Wie bei der Rückgabe eingefrorener eigener Embryonen oder analog zum Vorgehen bei der Eizellspende kann man die Embryonen in die Gebärmutter von Frauen einpflanzen, die keine eigenen Eizellen mehr bilden können, sei es aufgrund von vorzeitigen Wechseljahren oder fortgeschrittenen Alters.

Die FAZ berichtet über eine Initiative in den USA (Nightlight Christian Adoptions), die aus christlichen Motiven heraus solche Embryonenspenden vermitteln. Immerhin 400.000 eingefrorene Embryonen wurden alleine in den USA (2003) gezählt.

Während Nightlight strenge Kriterien bei dem „Adoptionsverfahren“ anlegt, die denen für bereits geborenen Kinder entsprechen (u. a. offene Adoption – also bekannte Spender), herrscht in dieser Szene offenbar ein ziemlicher Wildwuchs:

Auch etliche Reproduktionskliniken bieten „übriggebliebene“ Embryonen an. Die gesetzlichen Vorschriften dafür sind minimal. Und in Internetforen, über die ebenfalls Embryonen vermittelt werden, findet überhaupt keine Kontrolle statt.

Den ganzen Artikel, der auch ein wenig an der gesellschaftlichen und politischen Diskussion zu diesem Thema kratzt, finden Sie hier.

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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.
 

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Kommentar

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4 Kommentare
  1. Tigerin schreibt

    Embryonen- bzw. Eizelladoption wäre auf jeden Fall eine gute Alternative zur Vernichtung. Schade, dass hierzulande offensichtlich niemand über das Thema nachdenkt, und dass Paaren diese Möglichkeit nicht offen steht.

    LG

    Tigerin

  2. Nella schreibt

    @Tigerin: man kann ja die Behandlung in USA weiterführen wollen und die Kryos dahin transportieren lassen. Transport ist erlaubt. Müßte auch über die Grenzen möglich sein, oder?
    Und dann gibt man sie dort frei zur Ado. Unendlich besser als Vernichtung.
    Braucht kooperative Ärzte. Oder ein bischen Unwahrheit.
    Nella

  3. raise schreibt

    Finde ich auch gut, sollte es bei uns auch geben.

  4. Rebella schreibt

    Wahrscheinlich ist das für die Paare, die ihre Embryonen spenden wollen, zu schwierig, die ins Ausland zu bringen. Ich habe schon solche Paare kennen gelernt und den Transfer ins Ausland empfohlen. Dazu ist es dann aber nie gekommen. Man darf wohl auch nicht vergessen, dass unsere eingefrorenen Embryonen hier "nur" Präembryonen sind und daher möglicherweise nicht so begehrt.

    Ich wünschte mir auf jeden Fall eine Realisierung dieser Möglichkeit in unserem Land. Und das aus ganz unchristlichen Motiven heraus. Da nämlich, wo es sowohl für das spendende Paar als auch für das empfangende Paar der bessere Weg ist. Da ist es dann auch für den Embryo der bessere Weg.