HFEA warnt vor Auslandsbehandlungen

Die britische HFEA (Human Fertilisation and Embryology Authority), eine Behörde, die mit der Regulierung der Reproduktionsmedizin in Großbritannien beauftragt ist, warnte gestern die britischen Kinderwunsch-Paare vor Auslandsbehandlungen. Diese sollten es sich lieber zweimal überlegen, bevor sie sich im Ausland behandeln ließen.

„Wir wissen, dass eine relativ geringe Zahl von Paaren sich im Ausland behandeln lässt, oft in einem ‚Holiday-Paket‘, in dem ein Urlaub gleich mit beinhaltet ist“ informiert Suzi Leather, Vorsitzende der HFEA. „Wir sind jedoch besorgt, denn diese Paare sollten sich auch über die möglichen Risiken einer Auslandsbehandlung informieren“ fügte sie hinzu. Man solle sich vorher darüber informieren, was im Falle einer Komplikation zu tun ist, ob der Datenschutz gewährleistet ist und die rechtliche Situation der Spermien- und Eizellspender und wie diese rekrutiert werden

Auch medizinische Vorgehensweisen und mögliche Risiken, die sich daraus ergeben, gehören im Vorfeld abgeklärt. Suzi Leather berichtet über ausländische Kliniken, die mehr als 5 Embryonen im Rahmen einer IVF transferierten, um bessere Erfolgsraten zu erzielen, was natürlich ein erhöhtes Risiko für Mehrlingsschwangerschaften nach sich zieht

Die Patientenorganisation Infertility Network UK unterstützt diese Warnung der HFEA, fügt aber hinzu, dass die Patienten oftmals zu Auslandsbehandlungen gezwungen werden, da sie in England nicht die für sie notwendigen Therapien erhalten können. „Die Abnahme der Eizell- und Spermienspender führt zu langen Wartezeiten und wir kennen Kliniken, die keine Kinderwunschpatienten mehr aufnehmen können, weil die Spender fehlen“ teilt die Sprecherin Clare Brown mit.

Via: Reuters. Mehr dazu auch bei Konny (Kinderwunsch-Wunschkinder)

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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.

 

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Kommentar

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5 Kommentare
  1. Stephanie schreibt

    Hallo

    hat zwar da mit nichts mit der KIWU Behandlung zu tun tun, ich bin Zahnarzthelferin und bei der Zahnbehandlung werden ja auch Pakete angeboten Urlaub+Zahnersatz…
    Was vielen aber nocht richtig bewusst ist, was ist wenn mit dem Zahnersatz was nicht stimmt weil er falsch sitzt, nicht richtig angefertigt ist, oder eine Metallallergie besteht. Hier in deutschland hat man garantie und der Zahnarzt ist angehalten das zu korregieren. Man bekommt ein Patienten Pass wo alle Metalle (sein es Edelmetalle oder nicht drinn stehen), aber im Ausland ist die meißtens nicht der fall, da von hatten wir schon genug fälle.

    Der Patient kommt dann wieder in Deutschland in die Praxis und trägt sein Leid vor. Und was soll man machen einige Zahnärzte lehnen die weiterbehandlung ab, andere versuchen das Problem anzugehen und es aus der Welt zu schaffen. Aber haben im Prinziep kein Anhaltspunkt was gemacht wurde und welche Materialien verwendet wurden. Das Ende vom Lied ist wenn es ganz schlimm kommt das alles neu gemacht werden muß und der Patient dann auf den doppelten kosten sitzen bleibt.

    Für mich kommt eine Behandlung im Ausland nicht in frage, ok Zahnersatz und KIWU Behandlung sind zwei unterschiedliche dinge und nicht mit einander vergleichbar aber denn noch sollte es einen zu denken geben.

    Mit freundlichen grüßen Stephanie

  2. Rebella schreibt

    Es wird ja hier, auch wenn die Überschruft das suggeriert, nicht allgemein vor Auslandsbehandlungen gewarnt, sondern nur vor bestimten Fällen, die einem in bestimmtem Ländern passieren können. Für mich wäre das kein Grund, nicht ins Ausland zu gehen. Ich kann auch dort sagen, ich will nur so und so viele Embryonen zurück, und und und. Ich kann mich darüber hinaus über das spezelle Land und die Praxis informieren.

    Witzig ist, das England hier z.B. indirekt auch vor Deutschland warnt, obwohl das ja alles in Deutschland keine Gefahr ist. Deutschland dagegen würde vor England warnen. Da ist ja auch nicht alles Gold, was glänzt. Der wahre Hintergrund ist wohl, dass die einzelnen Länder es nicht gern sehen, wenn ihre Schäfchen fremd gehen und fremd Steuern zahlen.

  3. E. Breitbach schreibt

    gemeint ist vor allem Spanien und die Eizellspende und die Spermien-Spende. "Fremdgehen" im doppelten Sinne, auch biologisch. Und natürlich meint die englische Behörde jegliches Ausland. Und viom Ausland ist der Brite naturgemäß weit weg und diesem gegenüber sehr skeptisch eingestellt 🙂

  4. Rebella schreibt

    Aber gerade Spanien dürfte den englischen Vorstellungen in bezug auf die Spermien-Spende doch sehr nahe kommen. Hier haben die Kinder und Eltern bzw. Mütter auch einen Anspruch auf allgemeine Informationen über den Spender und Offenlegung der Spenderidentität in besonderen Fällen. …

  5. E. Breitbach schreibt

    das mag sein, aber in dem beitrag von Konny wird Spanien explizit erwähnt. Da klingt auch ein wenig Neid durch: Die Spanier haben besseres Wetter und mehr Spender..