Mitochondrientransfer: Umstrittene Experimente
Die Presse.com berichtet über eine neue Technik, welche die Schwangerschaftsraten verbessern soll, auch bei Paaren, die mehrfach ohne Erfolg behandelt wurden. Nun, neu ist die Technik nicht, jedoch wird sie jetzt erstmals kommerziell eingesetzt.
Die Firma OvuScience will dies mit dem Transfer zusätzlicher Mitochondrien in die Eizellen erreichen. Solcherart „gepimpt“ sollen die Erfolgsraten mit diesen Eizellen deutlich höher liegen. Mitochondrien enthalten jedoch auch Erbgut, wie in einem hier kürzlich veröffentlichten Artikel beschrieben. Niemand weiß, was diese zusätzlichen Gene in dem sich daraus entwickelnden Embryo anrichten können.
Das probiert man nun einfach aus. Die FDA in den USA erlaubt es nicht, also wird es in Kanada und der Türkei gemacht. Die Zahlen wurden nun kürzlich präsentiert, wie diepresse.com berichtet:
Zunächst kamen die Daten aus Kanada: Die sprachen von 53 Prozent Erfolg – laufende Schwangerschaften bei Frauen, denen früher auch drei IVF-Versuche nicht dazu verholfen hatten –, bei näherem Zusehen waren es viel weniger, die Aktienkurse von OvaScience brachen um 18 Prozent ein. Tags darauf kamen die Daten aus der Türkei: 25 Prozent, die Kurse erholten sich leicht.
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig. Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.de.